Pressemitteilung Nr. 61 / 2002 vom 03.05.2002

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Kunstministerin Ruth Wagner eröffnet sanierten Fürstenbau im Kurpark Wilhelmsbad in Hanau

Wagner: Neues Informationszentrum und Dauerausstellung im Erdgeschoss

Hanau/Wiesbaden - Der so genannte Fürstenbau, einer der wichtigsten Bestandteile des Kurparks Wilhelmsbad in Hanau, erstrahlt jetzt rechtzeitig zur Landesgartenschau in neuem Glanz. Hessens Kunstministerin Ruth Wagner eröffnete heute den sanierten Fürstenbau inmitten des Kurparks, der als einer der frühestens Landschaftsgärten auf dem europäischen Festland (1777-1785) gilt und derzeit durch das Land Hessen umfassend wiederhergestellt wird. "Mit den im März 2001 abgeschlossenen Sanierungsarbeiten ist es gelungen, den Fürstenbau wieder in seine ursprüngliche architektonische Gestaltung des 18. Jahrhunderts zurückzuversetzen und dabei Umbauten aus dem Jahr 1921 rückgängig zu machen", sagte Ministerin Wagner.

Sie freue sich, dass die Bürgerinnen und Bürger jetzt wieder die ursprünglich großzügig-lichten Räumlichkeiten mit ihren kräftigen Farbfassungen des 18. Jahrhunderts bewundern könnten, - darunter eine freigelegte, original bemalte Wandbespannung in einem der Eckräume des Erdgeschosses. Außerdem seien auf Wunsch vieler Besucher im Erdgeschoss des Fürstenbaus eine zentrale Anlaufstelle und ein Informationszentrum eingerichtet worden. "Hier finden Besucherinnen und Besucher neben dem Kassen- und Informationsraum auch eine Dauerausstellung vor, in der sie sich künftig über den Park und die Kuranlage samt Heilanwendungen und über das damals mondäne gesellschaftliche Leben des Modebades anschaulich informieren können", sagte Ministerin Wagner.

Die Sanierung des Fürstenbaus ist Bestandteil eines Nutzungskonzeptes, das die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten 1996 für sämtliche Bauwerke des Wilhelmsbades erstellte. Von September 1998
bis Dezember 2001 wurden die Dächer der einzelnen Gebäude für insgesamt 2,9 Mio Euro instandgesetzt. Es folgte von Juni 2001 bis März 2002 die Herrichtung des Fürstenbaus für rund 900.000 Euro. Dazu zählten neben der Sanierung der Räumlichkeiten auch die Instandsetzung des Brunnentempels und des gusseisernen Musikpavillons aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zur Zeit laufen die Vorbe- reitungen für die Wiederherrichtung der Säle im Arkadenbau, des Pavillons Große Wirtschaft und des Langen Baus. "Unser Ziel ist es, die Sanierung des Kurparks Wilhelmsbad mit einem Kostenvolumen von insgesamt 14,1 Mio. Euro bis frühestens 2006 abzuschließen", so Ministerin Wagner.

Erbprinz Wilhelm, der spätere Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel, ließ den Kurpark Wilhelmsbad von 1777 bis 1785 errichten. Das so genannte Fürstenhaus entstand 1779 als Logierungsbau für Kurgäste, wurde bald aber vom Erbprinzen und dem Hof von Hessen-Kassel als Quartier genutzt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung der Kur- und Badeanlage Wilhemsbad kontinuierlich ab. Nach 1918 wurden das Fürstenhaus und die meisten anderen Gebäude der Anlage an eine Wohnungsbaugesellschaft verpachtet, die darin kleinteilige Wohnungen einrichtete und dadurch die Räumlichkeiten erheblich veränderte. Die laufenden Sanierungsarbeiten haben das Ziel, die ursprüngliche bauliche und künstlerische Qualität des Wilhelmsbades wieder zur Geltung zu bringen.

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