Pressemitteilung Nr. 93 / 2002 vom 04.07.2002

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Kunstministerin Wagner und Oberbürgermeister Benz: Sanierung und Umbau des Zeughauses von Jagdschloss Kranichstein gesichert

Stadt Darmstadt beteiligt sich mit Zuschuss in Höhe von 1,15 Mio. Euro

Darmstadt/Wiesbaden - "Die Sanierung und der Umbau des Zeughauses von Jagdschloss Kranichstein in Darmstadt ist finanziell gesichert und kann damit wie geplant noch in diesem Jahr beginnen", berichteten heute Hessens Kunstministerin Ruth Wagner und der Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, Peter Benz. Nach Angaben von Oberbürgermeister Benz haben die städtischen Gremien der Stadt Darmstadt jetzt dem vorgesehenen städtischen Zuschuss von insgesamt 1,15 Mio. Euro zugestimmt. Im Haushalt 2003 werde eine erste Rate in Höhe von 575.200 Euro bereitgestellt, so Benz. Schon zu Beginn des Jahres haben Kunst- und Umweltministerium zugesagt, zusammen 1,145 Mio. Euro bereitzustellen.

Im Rahmen der Sanierungs- und Umbauarbeiten soll im 1692 errichteten Jagdzeughaus ein neues Nutzungskonzept verwirklicht werden. Vorgesehen sind ein Museum für Artenschutz, ein Zentralarchiv für das Jagdwesen und Schulungsräume für Jagd- und Naturschutz. Die Baumaßnahme ist mit insgesamt rund 3,3 Mio. Euro veranschlagt. Jeweils rund ein Drittel der Kosten werden vom Land Hessen, der Stadt Darmstadt und dem Eigentümer des Jagdschlosses Kranichstein, der Stiftung Hessischer Jägerhof, übernommen. Oberbürgermeister Benz: "Wir wollen eine zügige Sanierung. Deshalb wurde der Bauauftrag bereits beim Bauaufsichtsamt der Stadt Darmstadt eingereicht".

Kunstministerin Wagner sagte, das Land Hessen werde aus Mitteln des Kulturinvestitionsprogrammes zur Sanierung bedeutender Kunst- und Kultureinrichtungen in Hessen 890.000 Euro für die Sanierungsarbeiten und für die Wiederherstellung des Schlossparks in seiner historischen Form zur Verfügung stellen. Weitere 255.000 Euro werde das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten beisteuern. Außerdem stelle die Stiftung Hessischer Jägerhof rund 1,02 Mio. Euro bereit.

Wagner und Benz bekräftigten die Notwendigkeit der Sanierungs- umd Umbaumaßnahmen: "Das Jagdschloss Kranichstein hat als Stätte historischer Landesentwicklung, als barockes Baudenkmal und als kulturelles Zentrum eine herausragende Bedeutung für Hessen. Im Gesamtensemble Jagdschloss Kranichstein ist das Zeughaus ein einzigartiges Bauwerk, das seinesgleichen in Deutschland und Europa sucht. Es ist kein weiteres Jagdgebäude dieser Art bekannt. Die damit einhergehende besondere Verpflichtung wollen wir gemeinsam mit der Stiftung Hessische Jägerhof tragen und daraus ein geschichtliches Dokument erster Güte lebendig werden lassen. Mit der Wiederherstellung und der zugleich öffentlichen musealen und archivarischen Nutzung wird die besondere Geschichte dieses Ortes für die Öffentlichkeit erlebbar."

Benz erinnerte außerdem daran, dass Darmstadt mit dem Jagdzeughaus ein seltenes Bauwerk aus der Zeit der Parforcejagd besitze, die 1708 nach Darmstadt gekommen sei, jedoch ältere Wurzeln aufweise. "Das Zeughaus ist Zeugnis der Entwicklung der Jagdkultur und der Jagdleidenschaft der Darmstädter Landgrafen und hat damit einen unverwechselbaren historischen Stellenwert. Zusammen mit dem Jagdschloss und der dort gezeigten Jagdsammlung bietet sich hier die Chance, die kulturell-museale Nutzung weiter auszubauen. Mit dem Namen Kranichstein als musischer Ort verbinden sich außerdem seit der Nachkriegszeit die Künste in mehrfacher Weise. Ich erinnere hier an die 1946 in Kranichstein begründeten Internationalen Ferienkurse für Neue Musik und den seit 1952 vergebenen Kranichsteiner Musikpreis. Auch das im Rhein-Main-Gebiet bekannte Festivalereignis ‚Sommerspiele Jagdschloss Kranichstein' hat hier seine Spielstätte", so Benz.

Kunstministerin Wagner sagte, sie freue sich, dass mit den anstehenden Baumaßnahmen am Zeughaus die Sanierung des Gesamtensembles Jagdschloss Kranichstein in den kommenden Jahren abgeschlossen werden könne. Die durchgreifende Restaurierung des Jagdschlosses habe das Land und die Stadt Darmstadt gemeinsam im Zeitraum zwischen 1988 und 1996 bereits mit 25,5 Mio. Mark finanziert. "Ich freue mich, dass meine Anstöße als Abgeordnete seit Mitte der 80-er Jahre nun zum Abschluss der umfassenden Sanierung eines wichtigen Kulturdenkmals des Landes Hessen führen. Ziel ist es nicht nur, das kulturelle Erbe zu bewahren, sondern auch die Zukunft des Ensembles zu sichern. Wir wollen eine vielseitige und fundierte Nutzung der Anlage verwirklichen", so Wagner.

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