Pressemitteilung Nr. 118 / 2002 vom 02.09.2002

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Goethe-Plakette für Michael Herrmann

Hessens Kunstministerin Ruth Wagner ehrt den Initiator, Geschäftsführer und Künstlerischen Leiter des Rheingau Musik Festivals

Kloster Eberbach/Wiesbaden - Vor dem Abschlusskonzert des Rheingau Musik Festivals 2002 im Kloster Eberbach hat die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, den Initiator, Geschäftsführer und Künstlerischen Leiter des renommierten Festivals mit der Goethe-Plakette geehrt. Herrmann erhielt die Auszeichnung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst für seine besonderen Verdienste um das kulturelle Leben des Landes Hessen.

In Anwesenheit des Hessischen Ministerpräsidenten würdigte die Ministerin die großen Verdienste Herrmanns: "Ohne Sie gäbe es das Rheingau Musik Festival nicht, nicht die vielen wunderbaren Konzerterlebnisse, die überwältigenden Begegnungen mit großen Musikern und das allsommerliche Erlebnis jenes, wie es Goethe nennt, 'höheren Genusses, der den Menschen aus und über sich selbst, zugleich auch aus der Welt und über sie hinaus erhebt'."

Der 1944 in Wiesbaden geborene Michael Herrmann kann bisher auf einen überaus vielseitigen Lebenslauf zurückblicken. Nach der Schulausbildung
und einer Buchhändlerlehre, war er als Kaufmann in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft tätig. Außerdem absolvierte er eine vierjährige Gesangsausbildung am Dr. Hoch`s Konservatorium in Frankfurt.

Als Kaufmann war Herrmann unter anderem auf dem Immobiliensektor und im Hotel- und Freizeitbereich tätig, davon zehn Jahre auf den Kanarischen Inseln. Den Kontakt zur Musik verlor er nie; so bereitete er als Mitglied einer Kommission die Festspiele in Las Palmas mit Leonard Bernstein vor. 1982 kehrte Michael Hermann nach Deutschland zurück und fügte das Künstlerische und Kaufmännische zusammen, zunächst in großen Konzertdirektionen, später in seiner eigenen Künstler- und Konzertagentur in München. "Damit", so die Ministerin, "hatte Michael Herrmann seine Berufung gefunden, seine Berufung als Ermöglicher von Musik."

1987 kehrte Michael Herrmann in seine Heimatstadt zurück und begann, Wiesbaden und seine Umgebung für seine Konzertidee zu erschließen - gegen zunächst hartnäckige Widerstände warb er geduldig um große Künstler, um ein interessiertes Publikum und um engagierte Mäzene. Ruth Wagner. "Er eroberte sie mit der zündenden Idee, die wunderschöne Landschaft des Rheingaus, seine herrlichen Kirchen und Schlösser, seine Weinberge und Höfe mit wunderbaren Klängen zu erfüllen und das alles mit der Idee des Rheingau Musik Festivals, das zu Beginn fast gar nicht und auch heute nur wenig von Steuergeldern profitiert."

Der Erfolg des Festivals sei durch eine Untersuchung von Studierenden der Fachhochschule Koblenz nachgewiesen worden:Von 1995 bis 2001 habe sich das Kartenangebot von 89 000 auf 135 000 erhöht, die Auslastung der Veranstaltungen liege konstant bei 95 Prozent. Im angegebenen Zeitraum habe sich der Etat des Festivals von rund 3 Millionen Euro auf rund 6,4 Millionen Euro erhöht. Dabei gebe es einen erfreulich hohen Anteil an Sponsoring. Bei einem Landeszuschuss von rund 25.000 Euro seien mehr als 1,3 Millionen Euro in Form von Mieten für die Konzertsäle, Lohnsteuer, Kosten für Werbung, Drucksachen, Bewirtung, Fotos, Gehälter und Honorare für Mitarbeiter und Helfer und vieles mehr in die Region zurück geflossen. Und das, so Ministerin Wagner, seien nur die direkten regionalen Effekte. Zu den indirekten gehöre vor allem, dass rund 4,6 Milionen Euro von den Besucherinnen und Besuchern des Festivals vor Ort für die Hotellerie und Gastronomie ausgegeben würden. Ruth Wagner: "Da sage noch einer, Investitionen in die Kultur seien verzichtbarer Luxus!"

Als gelernter Kaufmann habe Michael Herrmann mit dem Rheingau Musik Festival nicht nur wunderbare künstlerische Akzente gesetzt, sondern der ganzen Region Rheingau auch wirtschaftlichen Nutzen gebracht. "Bereits 1997", so Wagner, "bedankte sich der Hessische Ministerpräsident dafür bei Michael
Herrmann mit dem Hessischen Verdienstorden. Heute bedankt sich die Hessische Kunstministerin mit der Goethe-Plakette des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst."

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