Pressemitteilung Nr. 124 / 2002 vom 18.09.2002

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Erstmals Rahmenvereinbarung zwischen Hochschulen in Hessen und Queensland unterzeichnet

Wissenschaftsministerin Wagner: Abkommen soll Zusammenarbeit durch Austausch von Studierenden, Lehrenden und gemeinsame Projekte in Wissenschaft und Forschung fördern

Wiesbaden - In Anwesenheit von Hessens Wissenschaftsministerin Ruth Wagner haben heute in Wiesbaden die Präsidenten und Vizepräsidenten der hessischen Hochschulen erstmals ein Rahmenabkommen zwischen den neun Universitäten im australischen Bundesland Queensland und den zwölf Hochschulen des Landes Hessen unterschrieben. "Die Hochschulen in Hessen und Queensland wollen auf der Basis dieser Vereinbarung ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen", sagte Ministerin Wagner. Die Rahmenvereinbarung, die während eines Informationsbesuchs einer Delegation von Hochschulvertretern aus Queensland unterzeichnet wurde, habe das Ziel, die Zusammenarbeit im Hochschulbereich durch den internationalen Austausch von Studierenden, Lehrenden und gemeinsame Projekte in Wissenschaft und Forschung zu fördern.

Zu diesem Zweck solle ein Bündnis der Hochschulen aus Queensland und Hessen, ein "Hessen-Queensland-Konsortium" gebildet werden, sagte Wagner anlässlich der Unterzeichnung im hessischen Wissenschaftsministerium. "Auf hessischer Seite können Universitäten, Fachhochschulen und Kunsthochschulen sich gleichermaßen beteiligen - ein Bündnis, das wir bereits mit viel Erfolg in der Kooperation mit dem US-Bundesstaat Wisconsin praktizieren", so Wagner. Diese Kooperation mit Hessens Partnerstaat in den USA sei daher auch ein Vorbild für die Zusammenarbeit mit Queensland. Für die Studierenden sollten in Hessen und Queensland jeweils keine Studiengebühren erhoben werden. Die Aufenthaltsdauer der Teilnehmer des Austauschprogrammes könne ein akademisches Jahr, ein Studiensemester oder einen Sommerkurs umfassen.

Das Rahmenabkommen zwischen den Hochschulen in Hessen und Queensland komme der stark gestiegenen Nachfrage bei hessischen Studierenden nach Studienplätzen und Austauschmöglichkeiten für Australien nach. Denn für die Studierenden sei Australien eine Alternative zu den USA, da die Lebenshaltungskosten und Studiengebühren dort geringer seien, so die Wissenschaftsministerin. Das Engagement der Präsidenten und die bereits bestehenden Kontakte zwischen Professoren, Mitarbeitern der Akademischen Auslandsämter und Studierenden seien ein Garant für gute Ergebnisse und hätten gezeigt, dass ein lebhaftes Interesse an Kooperationen zwischen beiden Seiten bestünde. Wagner sagte, die jetzt unterzeichnete Rahmenvereinbarung sehe nicht nur eine Entwicklung der Hochschulzusammenarbeit auf dem Gebiet des Austausches von Studierenden und Lehrenden vor. Geplant seien auch gemeinsame Forschungen und Publikationen, Konferenzen und Seminare sowie die gemeinsame Entwicklung von Kursen und Studienprogrammen.

Hessen habe gerade in den letzten Jahren versucht, durch spezielle Angebote für ausländische Studierende, das internationale Profil seiner Hochschullandschaft zu stärken. Wagner hob hier das Netzwerk der "Hessischen Internationalen Sommeruniversitäten - ISU" hervor. Bereits im kommenden Jahr könnten auch Studierende aus Queensland an den ISU's in Marburg, Kassel und Frankfurt teilnehmen und hier englischsprachige Seminare zur europäischen Kultur, Politik, Wirtschaft, aber auch zur Naturwissenschaft, ökologischen Landwirtschaft und Lehrerausbildung besuchen, so Wagner.

Auch das jüngste Projekt - die neu gegründete Servicestelle für Auslandspraktika "HessenNetworks" - werde mit Sicherheit von Interesse für den Austausch sein. "Mit diesem Gemeinschaftsprojekt aller Hochschulen des Landes Hessen werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass auch der Bezug zur Wirtschaft durch Praktika im In- und Ausland in die regulären Studienangebote integriert werden kann", sagte Wagner.

Queensland ist mit 3,4 Millionen Einwohnern der zweitgrößte der sechs australischen Bundesstaaten. Von den dort ansässigen neun modernen Universitäten mit breitem Fächerangebot und sehr guter Ausstattung werden sieben öffentlich und zwei privat finanziert. Das laufende Budget der Universitäten wird von der zentralen Bundesregierung auf der Basis der Studierendenzahlen in den einzelnen Fächern bereitgestellt. Alle Universitäten betreiben Forschung und Lehre. Ausländische Studierende machen zur Zeit ungefähr 10 Prozent der Studentenschaft aus. Die Hochschulen von Queensland haben sich vor kurzem zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um gemeinsam Hochschulpolitik zu gestalten und ihren Bundesstaat als Hochschulstandort zu fördern und international bekannter zu machen. Die Hochschulen in Queensland haben großes Interesse an einer Internationalisierung und suchten vor allem Kontakte zu Partnerhochschulen in Europa.







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