Pressemitteilung Nr. 136 / 2002 vom 21.10.2002

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Kunstministerin eröffnet "Christian-Daniel-Rauch-Museum" in Bad Arolsen

Ruth Wagner: Neues Museum mit Werken des klassizistischen Bildhauers durch enge Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ermöglicht

Bad Arolsen/Wiesbaden - Am Sonntag hat die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, in Bad Arolsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) gemeinsam mit dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu Berlin, Prof. Dr. Klaus Dieter Lehmann, dem Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Prof. Dr. Peter Klaus Schuster, und dem Bürgermeister von Bad Arolsen, Gerhard Schaller, das neue Christian Daniel Rauch-Museum eröffnet. "Ich freue mich, heute der Öffentlichkeit dieses neue Museum mit Werken des klassizistischen Bildhauers Christian Daniel Rauch im ehemaligen Marstall in Bad Arolsen übergeben zu können. Durch die enge Kooperation aller Beteiligten konnte es in erstaunlich kurzer Zeit realisiert werden", sagte Wagner.
Mit starker finanzieller Unterstützung des Landes habe das aus dem 18. Jahrhundert stammende Marstall-Gebäude als Museum umgebaut werden können, erläuterte die Ministerin. Rund 640.000 Euro habe ihr Haus für die Herrichtung des Gebäudes zur Verfügung gestellt. Hinzu kämen noch Mittel aus der Denkmalpflege und Städtebau-Förderungsmittel. Die Gesamtkosten für die Herrichtung und Ausstattung des Museums beliefen sich auf rund 1,46 Millionen Euro. Neben dem Land hätten sich außerdem die Waldeckische Domanialverwaltung als Eigentümerin des Marstall-Gebäudes, die Stadt Arolsen, die Hessische Kulturstiftung sowie der Hessische Museumsverband beteiligt.
"Das nun umgesetzte Projekt hat insbesondere im Hinblick auf die enge Zusammenarbeit Hessens mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu Berlin Modellcharakter. Erst durch die großzügige, langfristige Leihgabe des umfangreichen Bestandes an Rauch-Skulpturen durch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die durch die gemeinsame Unterzeichnung eines Leihvertrages im September 2001 besiegelt wurde, konnte das neue Museum ermöglicht werden", so Wagner. Der größte Teil von Rauchs Werken sei nämlich Eigentum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Darüber hinaus habe die Stiftung, vertreten durch Dr. Bernhard Maaz, gemeinsam mit der Museumsleiterin der Stadt Arolsen, Dr. Birgit Kümmel, für eine fundierte wissenschaftliche Betreuung von Katalog und Ausstellung gesorgt, sagte Wagner. Sie dankte dem Präsidenten und dem Generaldirektor der Stiftung für die Bereitschaft zur langfristigen Ausleihe: "Dies ist ein konkretes Beispiel für konstruktive und konkrete föderale Kulturpolitik", so die Ministerin.
"Auch landespolitisch ist das neue Museum von großer Bedeutung: Denn mit dem neuen Museum besitzen wir eine weitere Perle in der hessischen Museumslandschaft, die mit rund 400 Museen mit den unterschiedlichsten Themenschwerpunkten sehr vielfältig ist", betonte Wagner. Den hessischen Museen gelinge es erfolgreich, das Publikum zu begeistern. Das machten nicht nur die mehr als 8 Millionen Besucher im vergangenen Jahr deutlich, die die Museen besucht hätten, betonte die Kunstministerin.
Besonders hervorzuheben sei auch der regionalpolitische Aspekt des neuen Museums. Bad Arolsen sei nicht nur der Geburtsort von Christian Daniel Rauch, sondern biete mit seiner Stadtanlage und Architektur den idealen Rahmen für die Darstellung der Werke des bekannten Bildhauers. Das neue Museum komme so seiner Aufgabe, historische Kontexte nach Möglichkeit am authentischen Ort zu illustrieren, darzustellen und zu vermitteln, in vorbildlicher Weise nach, stellte Wagner fest. Das Museum, das im Marstall der Fürstlichen Residenz eingerichtet worden sei, integriere sich perfekt in die Stadt. Die Ministerin dankte in diesem Zusammenhang vor allem auch der Stadt für die gute Kooperation. Diese stelle neben finanziellen Leistungen auch die Betreuung vor Ort sicher und garantiere den laufenden Betrieb des Museums, so Wagner.
Rauch, geboren am 2. Januar 1777 in Arolsen, avancierte Anfang des 19. Jahrhunderts in Berlin als Hofbildhauer von König Friedrich Wilhelm II zu einem der wichtigsten Künstler seiner Zeit in ganz Europa und schuf beeindruckende Werke der Bildhauerkunst. Vor allem durch seine historischen Figuren und Standbilder wurde er zu einem der größten deutschen Bildhauer des Klassizismus.
Ruth Wagner bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. "Die Kooperation zwischen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dem Land Hessen, der Stadt Bad Arolsen, der Domanialverwaltung und dem Fürstlichen Haus ist ein wunderbares Beispiel konkreter kultureller Zusammenarbeit verschiedenster Institutionen", sagte Ruth Wagner. "Mit dem klaren Ziel vor Augen, die großartigen Skulpturen Rauchs wieder auszustellen, konnte ein weiterer attraktiver kultureller Mittelpunkt in Bad Arolsen geschaffen werden", sagte die Ministerin.

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