Pressemitteilung Nr. 142 / 2002 vom 01.11.2002

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Klaus Dieter Trayser erhält Bundesverdienstkreuz am Bande

Ministerin Ruth Wagner zeichnet Kasseler Unternehmer für soziales Engagement und Förderung von Wissenschaft und Bildung aus

Kassel/ Wiesbaden - Der Kasseler Unternehmer Klaus Dieter Trayser ist heute mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden. Hessens stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, überreichte die Auszeichnung in Vertretung für den Bundespräsidenten in Kassel. Sie würdigte Trayser als eine Persönlichkeit von großer Tatkraft, Hilfsbereitschaft und Integrationsfähigkeit. Trayser habe nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens erreicht, sondern mit zahlreichen Initiativen stets einen Großteil des erwirtschafteten Ertrages der Allgemeinheit zurückgegeben. "Dieses beispielhafte Engagement für benachteiligte Menschen, aber auch für Wissenschaft, Forschung und Bildung, würdigt die Bundesrepublik Deutschland heute mit ihrem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens", sagte Wagner.

Klaus Dieter Trayser, geboren am 11. Juni 1939 in Darmstadt, absolvierte ab 1956 eine zweijährige Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann. In den 60er-Jahren war er für die Frankfurter Allianz AG und als Zweigstellenleiter für den Gerling Konzern tätig. 1968 übernahm er eine selbstständige Generalagentur für Anlageberatung. Seit 1970 war er in unterschiedlichen Funktionen für die Bonnfinanz AG tätig, zuletzt als Vorstandssprecher.

Er leitet heute Plansecur - eine von ihm 1986 gegründete bundesweit tätige Unternehmensgruppe für systematische Vermögensplanung. Seit 1990 ist Trayser Geschäftsführender Gesellschafter der Planinvest-Unternehmens- gruppe. Mit der Gründung von Plansecur verwirklichte Trayser ein Unternehmenskonzept auf der Grundlage einer christlichen Wertevorstellung. Er beteiligte die Berater des Unternehmens mit 74 % am Gesellschaftskapital und verfügte, dass im Falle seines Todes seine Geschäftsanteile und der gesamte Firmenwert auf die von ihm 1999 errichtete Plansecur-Stiftung übergehen. Die Plansecur-Unternehmensgruppe wendet jährlich ein Prozent ihres Provisions- umsatzes für soziale und karitative Zwecke auf. Die Plansecur-Gesellschafter, die ihr finanzielles Engagement mit persönlichem Einsatz verbinden wollten, gründeten 1988 den Verein "Planimpuls", der mit Regionalgruppen im ganzen Bundesgebiet vertreten war. Die Plansecur-Stiftung setzt die Arbeit des Vereins auf einem breiteren Fundament fort. Hinzugekommen ist die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung im Bereich der Wirtschafts- und Unternehmensethik sowie der Kommunikation und der christlichen Werte- und Medienkultur. Seit 1988 haben die Gesellschafter mehr als 1,35 Millionen Euro für soziales Engagement gespendet.

Die Plansecur-Stiftung ist vielfach aktiv: Auf Initiative von Klaus Dieter Trayser wird seit 1991 ein Förderpreis für Vorbilder der Nächstenliebe in Höhe von 10.000 Euro an Menschen und Organisationen verliehen, die mit ihrem Einsatz für Arme und Benachteiligte in Deutschland ein sichtbares Zeichen der Nachahmung setzen. Die Stiftung vergibt seit 2001 einen Wissenschaftspreis für vorbildliche wissenschaftliche Arbeiten, die zu den Themen Wirtschaftsethik, Kommunikation und Beziehungskompetenz verfasst werden. Diese Auszeichnung ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Der Preis soll gerade für junge Nachwuchswissenschaftler Anerkennung für besondere Leistungen sein und Impulse für neue wissenschaftliche Fragestellungen und Untersuchungen geben.

Außerdem finanziert die Stiftung eine im Jahr 2002 an der Universität Kassel eingerichtete Stiftungsprofessur für Wirtschafts- und Unternehmensethik. Für diese Professur stellt die Stiftung insgesamt mehr als 550.000 Euro bereit. Durch die Berufung von Prof. Dr. Elke Mack konnte diese neue Stiftungsprofessur sehr zum Nutzen der Kasseler Universität und der gesamten Nordhessischen Wirtschaftsregion genutzt werden. Die Auseinandersetzung mit Fragen der Wissenschaftsethik, insbesondere mit Blick auf die Unternehmens- und Wirtschaftsethik, kann Orientierungshilfe bei der Suche nach Leitlinien für verantwortungsvolles Handeln im Wirtschafts- und Geschäftsleben leisten. In diesem Jahr errichtete Klaus Dieter Trayser eine weitere Stiftung, die Klaus Dieter Trayser-Stiftung für werteorientierte Unternehmensführung.

Zu den weiteren zum Teil ehrenamtlichen Aktivitäten von Klaus Dieter Trayser zählen sein Engagement als Aufsichtsratsvorsitzender der Spar- und Kreditbank des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden in Witten (1979 bis 1991), als Vorstandsmitglied von idea, einem evangelischen Informations- und Pressedienst in Wetzlar (seit 1992) und als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik (seit 2000). Außerdem gründete er in den siebziger Jahren die "Brücke", ein noch heute tätiger evangelischer Diakonie- und Buchverein.

Daneben setzte er sich viele Jahre für Menschen in Entwicklungsländern ein, vorrangig in Brasilien. 1964 startete Trayser eine private Entwicklungshilfe im Amazonasgebiet von Brasilien. Das durch seine Initiative entstandene Projekt eines "genossenschaftlich organisierten" Plantagen- und Viehzuchtbetriebes mit 350 Arbeitnehmern trug wesentlich zur Entwicklung eines inzwischen blühenden Siedlungsgebietes in Mato Grosso bei. Außerdem beteiligte er sich an der Errichtung sozialer Einrichtungen, wie etwa Schulen, Ausbildungsstätten und ärztlichen Ambulanzen.


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