Pressemitteilung Nr. 152 / 2002 vom 15.11.2002

zurück

Gila Svirsky und Sumaya Farhat-Naser mit der Hermann-Kesten-Medaille 2002 geehrt

Kunstministerin Ruth Wagner und P.E.N.-Präsident Johano Strasser zeichnen israelische und palästinensische Autorin aus

Darmstadt/Wiesbaden - Ruth Wagner, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, und der Präsident des P.E.N.-Zentrums Deutschland, Johano Strasser, haben am Sonntag in Darmstadt die israelische Autorin Gila Svirsky und ihre palästinensische Kollegin Sumaya Farhat-Naser mit der Hermann-Kesten-Medaille ausgezeichnet. Seit 1985 wird diese Ehrung, die nach dem Schriftsteller und langjährigen P.E.N.-Präsidenten benannt ist, in jedem Jahr aus Anlass des "Writers-in-Prison-Day" verliehen. Die seit 2000 mit einem Preisgeld des Landes Hessen in Höhe von jeweils 10.000 Euro verbundene Medaille wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich im Sinne der internationalen P.E:N.-Charta für bedrohte, verfolgte oder inhaftierte Schriftsteller und Journalisten engagieren.

"Wir weigern uns, Feindinnen zu sein!" Diesen Satz, den die beiden diesjährigen Hermann-Kesten-Preisträgerinnen während einer Friedensdemonstration vor sich hergetragen hatten, stellte die Ministerin in den Mittelpunkt ihrer Rede. "Dies ist ein Satz", so Wagner," den in allen Kriegsregionen der Welt Menschen sagen und auf Plakaten vor sich hertragen sollten. Allein für diesen Satz hätten Gila Svirsky und Sumaya Farhat-Naser die Hermann-Kesten-Medaille verdient."

Die Preisträgerinnen und den Festredner Uri Avnery, den israelischen Schriftsteller und Träger des alternativen Friedensnobelpreises 2002, begrüßte die Ministerin ganz besonders herzlich am Sitz des deutschen P.E.N.-Zentrums in der Stadt des freiheitsliebenden und für die Menschenrechte kämpfenden Dichters Georg Büchner. Aber auch Hessen mit seiner freiheitsliebenden Tradition, für die nicht zuletzt die Paulskirche stehe, sei wie das übrige Deutschland zwischen 1933 und 1945 in antidemokratische, menschenfeindliche Barbarei versunken. Daran müsse gerade an einem Tag erinnert werden, an dem mit der Hermann-Kesten-Medaille zwei für die Menschenrechte kämpfenden Autorinnen gedankt werde.

Mit der Auszeichnung wolle das deutsche P.E.N.-Zentrum Autorinnen und Autoren Mut machen für ihr Engagement zu Gunsten des Friedens und der Menschenrechte. Dies ehre auch das Bundesland, in dem das P.E.N.-Zentrum zu Hause sei. Ruth Wagner: "Die Hessische Landesregierung hat sich deshalb entschlossen, seit 2000 die Hermann-Kesten-Medaille in jedem Jahr mit 10.000 Euro zu dotieren - ein sichtbarer Ausdruck des Dankes an Menschen, die sich für die Menschenrechte und für die Freiheit des Wortes einsetzen."
0

zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst