Pressemitteilung Nr. 156 / 2002 vom 23.11.2002

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Hessischer Jazzpreis 2002 an Dr. Wolfram Knauer verliehen

Kunstministerin Ruth Wagner zeichnet Musikwissenschaftler im Rahmen des diesjährigen Jazzpodiums in Darmstadt aus

Darmstadt/Wiesbaden - Hessens Kunstministerin Ruth Wagner hat heute in Darmstadt den Hessischen Jazzpreis 2002 an Dr. Wolfram Knauer verliehen. Im Rahmen des diesjährigen Hessischen Jazzpodiums überreichte Ruth Wagner den Preis an den Darmstädter Musikwissenschaftler. "Einstimmig hat sich die Jury des Hessischen Jazzpreises für den 44-jährigen Musikwissenschaftler ausgesprochen", sagte die Ministerin bei der Preisverleihung. Der mit 10.000 Euro dotierte Hessische Jazzpreis werde in diesem Jahr zum elften Mal vergeben.

Das jährlich stattfindende Hessische Jazzpodium dokumentiert die aktuellen Strömungen des Jazzlebens in Hessen und wird jeweils von einer regionalen Jazz-Initiative ausgerichtet: In diesem Jahr organisierte der Förderverein Jazz in Darmstadt e.V. das viertägige Festival, das am Sonntag endet. Es fand an drei Spielorten in Darmstadt statt, im Gewölbekeller unter dem Jazzinstitut, im Kulturzentrum Bessunger Knabenschule und in der Goldenen Krone. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst stellte dafür einen Betrag in Höhe von 10.000 Euro bereit. "Wir wollen so das hohe Niveau und die künstlerische Lebendigkeit der hessischen Jazzszene würdigen und fördern", sagte Ruth Wagner. Dem Förderverein Jazz in Darmstadt e.V dankte Ruth Wagner für das spannende, interessante Programm, das mit elf Konzerten die Vielschichtigkeit des Jazz in all seinen Facetten spiegele.

"Der Preisträger des Hessischen Jazzpreises 2002, Dr. Wolfram Knauer, hat sich in besonderer Weise um den Jazz in unserem Bundesland verdient gemacht. Die Jury würdigt mit ihrer Entscheidung insbesondere Dr. Knauers Engagement um den Aufbau des Jazzinstituts Darmstadt", sagte die Kunstministerin. "Es ist sein Verdienst, dass das Jazzinstitut entstehen konnte", so Wagner. Er habe die 1983 von der Stadt Darmstadt erworbene Joachim-Ernst-Berendt-Sammlung aufgearbeitet. Auf dieser basierte die weithin beachtete Ausstellung "That's Jazz. Der Sound des 20. Jahrhunderts", die 1988 auf der Darmstädter Mathildenhöhe präsentiert wurde.

Mit unermüdlichem Eifer habe Knauer aus dem Fundus von Sammlerstücken, die Jazzfans ihm überlassen hätten, ein Institut aufgebaut, das heute Europas größte Jazzsammlung beherberge. Er habe aus dem Archiv ein Informations- und Dokumentationszentrum gemacht, das täglich Anfragen aus aller Welt erhalte und beantworte. So wenden sich beispielsweise das renommierte "Bakers' Biographical Dictionary of Jazz" oder das "New Grove Dictionary of Jazz" mit detaillierten Literatur- und Rechercheanfragen regelmäßig an das Darmstädter Institut, so die Kunstministerin.

Die Jury habe ihre Entscheidung damit begründet, dass das Jazzinstitut Darmstadt nicht nur in Darmstadt, Hessen, Deutschland und Europa, sondern weltweit einzigartig sei. Dank Dr. Knauer habe sich das Institut seinen guten Ruf hart erarbeitet. Die Jury habe außerdem das besondere Engagement des Preisträgers als Veranstalter des "Darmstädter Jazzforums", des "Darmstädter Jazz Talks" und der "Darmstädter Jazzconceptions" gewürdigt.

Der Jury des Hessischen Jazzpreises 2002 gehörten an:

Werner Wunderlich (Baden-Baden), früherer Leiter der Jazz-Redaktion des Südwestrundfunks, Organisator der Frankfurter Konzertreihe "Jazz im Palmengarten" und selbst Hessischer Jazzpreisträger,

Dr. Gerd Putschögl (Erzhausen), Geiger und Lehrbeauftragter für Jazzgeschichte und Improvisation für Streichinstrumente an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt,

Annette Hauber (Köln), Mitorganisatorin der "Darmstädter Jazzausstellung", Mitarbeiterin der Monatszeitschrift "Jazzpodium" und zuständig für die Organisation der WDR-Bigband,

Günter Hottmann (Frankfurt) Leiter der Jazz-Redaktion des Hessischen Rundfunks) und

Hans Jürgen Linke (Gießen) Kulturredakteur der Frankfurter Rundschau und Jazzposaunist.

Die bisherigen Preisträger des Hessischen Jazzpreises waren:

2001 Ralf-R. Hübner, Komponist und Percussionist
2000 Prof. Ekkehard Jost, Saxophonist
1999 Keine Vergabe (wegen Auflösung der Jazzakademie)
1998 Alfred Harth, Saxophonist
1997 Werner Wunderlich, Journalist
1996 Jürgen Wuchner, Kontrabassist
1995 Emil Mangelsdorff, Saxophonist
1994 Bob Degen, Pianist und Komponist
1993 Elvira Plenar, Pianistin und Komponistin
1992 Jazzfreunde Fulda
1991 Heinz Sauer, Saxophonist

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