Pressemitteilung Nr. 15 / 2003 vom 17.01.2003

zurück

Ruth Wagner: Die Buchmesse gehört in die Stadt Goethes, Börnes und Adornos

Hessens Stellvertretende Ministerpräsidentin und Wissenschaftsministerin protestiert gegen Pläne, die Frankfurter Buchmesse nach München zu verlegen

Wiesbaden/Frankfurt - Mit Protest hat die Stellvertretende Hessische Ministerpräsidentin und Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, auf Äußerungen des Direktors der Buchmesse, Volker Neumann, reagiert, diese von Frankfurt nach München zu verlegen. "Die Buchmesse gehört in die Stadt Goethes, Börnes und Adornos", bekräftigte Wagner. Seit dem späten Mittelalter hier angesiedelt, müsse die weltweit älteste und größte Messe dieser Art in der Bücher-, Literatur- und Wissenschaftstadt Frankfurt bleiben.

Nach dem Ende der Nazi-Barbarei habe die Wiedereröffnung der Buchmesse in der Paulskirche, der Wiege der Deutschen Demokratie, den Intellektuellen in aller Welt signalisiert, dass sich der kritische Geist in Deutschland wieder zu Hause fühlen könne, sagte die Wissenschaftsministerin weiter. Nach der Rückkehr Horkheimers und Adornos an den Main sei die philosophische Schule der Kritischen Theorie hier fortgesetzt worden. Ruth Wagner: "Nicht umsonst sprechen wir von der Frankfurter Schule."

Die im vergangenen Jahr verstorbene Verlegerpersönlichkeit Siegfried Unseld habe als Chef des Suhrkamp-Verlags in Frankfurt ebenso gewirkt und gearbeitet wie der effektivste Werber für die Literatur, Marcel Reich-Ranicki, dies nach wie vor unermüdlich tue, sagte die Ministerin, die auch auf die große ökonomische Bedeutung der Stadt für den Buchhandel hinwies: "Mit rund 400 Verlagen ist Frankfurt am Main die Stadt des Buches schlechthin."

Wagner begrüßte die angekündigte Initiative der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth zu einem Spitzengespräch in dieser Angelegenheit. "Ich stehe zu Gesprächen jederzeit zur Verfügung", so die Ministerin abschließend."


zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst