Pressemitteilung Nr. 23 / 2003 vom 30.01.2003

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Kunstministerium gibt in diesem Jahr 715.000 Euro für das Zeughaus von Jagdschloss Kranichstein

Ministerin Ruth Wagner überreicht Bewilligungsbescheid für Sanierungs- und Umbaumaßnahmen

Darmstadt/Wiesbaden - Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert auch im Jahr 2003 die Sanierung und den Umbau des Zeughauses des Jagdschlosses Kranichstein in Darmstadt. Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, überbrachte heute bei einem Besuch des Jagdschlosses einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 715.000 Euro. Im vergangenen Jahr hatte das Ministerium bereits eine erste Finanzrate von 180.000 Euro bereitgestellt.

Im Rahmen der Sanierungs- und Umbauarbeiten soll in dem Ende des 17. Jahrhunderts errichteten Jagdzeughaus ein neues Nutzungskonzept verwirklicht werden. Vorgesehen sind ein Museum für Artenschutz, ein Zentralarchiv für das Jagdwesen und Schulungsräume für Jagd- und Naturschutz. Zusätzlich ist die Wiederherstellung des Schlossparks in seiner historischen Form vorgesehen. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 3,35 Mio. Euro. Ministerin Wagner wies darauf hin, dass vier Partner eng kooperieren, um die Finanzierung dieses bedeutenden Projektes zu sichern. Neben dem Kunstministerium (895.000 Euro) beteiligten sich die Stadt Darmstadt (1,15 Mio. Euro), das Hessische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten (255.000 Euro) sowie die Stiftung Hessischer Jägerhof (1,05 Mio. Euro).
Ruth Wagner sagte: "Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert die Sanierung und den Umbau des Jagdzeughauses aus Mitteln des Kulturinvestitionsprogrammes, weil das Jagdschloss Kranichstein als Stätte historischer Landesentwicklung, als barockes Baudenkmal und als kulturelles Zentrum eine herausragende Bedeutung für Hessen besitzt. Im Gesamtensemble Jagdschloss Kranichstein ist das Zeughaus in seiner architektonischen Gestaltung ein einzigartiges Bauwerk, das seinesgleichen in Deutschland und in Europa sucht. Mit der Wiederherstellung und der zugleich öffentlichen musealen und archivarischen Nutzung wird die besondere Geschichte dieses Ortes für die Öffentlichkeit erlebbar."
Das Zeughaus, so die Ministerin, sei ein Zeugnis der Entwicklung der Jagdkultur und der Jagdleidenschaft der Darmstädter Landgrafen und habe damit einen unverwechselbaren historischen Stellenwert. Über die jagdliche Nutzung hinaus
habe das Gebäude im späten 18. Jahrhundert auch landesgeschichtliche Bedeutung gewonnen, denn Landgraf Ludwig X. habe hier sein Reiterregiment stationieren lassen. "Mit der Sanierung und dem Umbau des Zeughauses bietet sich die große Chance, zusammen mit dem Jagdschloss und der dort gezeigten Jagdsammlung die kulturell-museale Nutzung der gesamten Schlossanlage weiter auszubauen", sagte Wagner.

Durch die abgesicherte Finanzierung und die im November 2002 von der Stadt Darmstadt erteilte Baugenehmigung könne die Sanierung des Zeughauses jetzt zügig in Angriff genommen werden. "Den Planungen zufolge sollen die Baumaßnahmen in der ersten Jahreshälfte 2003 beginnen und bereits im Jahr 2004 weitgehend abgeschlossen werden", sagte die Ministerin. Außerdem seien unter anderem folgende Maßnahmen vorgesehen:

2003: Erstellung der Konzeption für das Artenschutzmuseum gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt und dem Bundesamt für Naturschutz in Bonn, weitere Untersuchungen zur historischen Form der Parkanlagen, Erfassung bzw. Zustandsbewertung des derzeitigen Parkbestandes, Vermessung der Außenanlagen in Kooperation mit der Fachhochschule Darmstadt.

2004: Abrundung des Konzeptes für das Artenschutzmuseum, Abschluss des Gestaltungskonzeptes für das Parkpflegewerk, Erarbeitung eines Rundganges zum kulturgeschichtlichen, gartengestalterischen und ökologischen Verständnis der Besucher.

Kunstministerin Wagner wies darauf hin, dass das Land Hessen und die Stadt Darmstadt für die umfassende Restaurierung des Jagdschlosses zwischen 1988 und 1996 bereits rund 13 Mio. Euro zur Verfügung gestellt hatten. "Es ist für mich eine besondere Freude zu sehen, dass die Sanierung der Gesamtanlage Jagdschloss Kranichstein, für die ich mich bereits in den 80er Jahren eingesetzt habe, jetzt mit der Sanierung des Zeughauses abgeschlossen wird. Alle an dem umfangreichen Sanierungsprojekt Beteiligten bewahren damit ein wichtiges Kulturdenkmal des Landes Hessen und sichern mit der vielseitigen und fundierten Nutzung der Gesamtanlage Jagdschloss Kranichstein auch die Zukunft des Ensembles", sagte Ministerin Wagner.

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