Pressemitteilung Nr. 31 / 2003 vom 21.02.2003

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Land Hessen gibt für Sanierung der mittelalterlichen Wehranlage in Büdingen 52.0000 Euro

Kunstministerin Ruth Wagner: Im zweiten Bauabschnitt werden zwei Türme und Befestigungsmauer restauriert

Büdingen/Wiesbaden - Das Land Hessen wird die Sanierung der mittelalterlichen Wehranlage in Büdingen (Wetteraukreis) in diesem Jahr mit 52.000 Euro aus dem Etat des Landesamtes für Denkmalpflege fördern. Dies teilte Ruth Wagner, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, heute in Wiesbaden mit. "Wir wollen dieses Kulturerbe von nationaler und europäischer Bedeutung durch die geplanten Sanierungsmaßnahmen erhalten", so die Ministerin. Büdingen verfüge mit der noch komplett erhaltenen Befestigungsanlage mit Stadtmauern, Stadttürmen, Bollwerken und Stadttor über ein herausragendes Baudenkmal.

"Das Land hat jetzt eine zweite Rate von 52.000 Euro bewilligt, um die bauhistorisch und architektonisch wertvolle Wehranlage vor der schleichenden Zerstörung durch Steinzerfall zu bewahren. Wir wollen so den Fortbestand der in Deutschland einmaligen Wehranlage in Büdingen aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert für die Nachwelt sichern", so Ruth Wagner. Die Dauer der Sanierungsmaßnahmen der gesamten Wehranlage sei auf einen Zeitraum von rund 10 Jahre veranschlagt. Die Ministerin hob das große Engagement der Stadt Büdingen hervor, die die wertvollen mittelalterlichen Befestigungen im Ganzen erhalten wolle und Träger der Sanierungsmaßnahme sei. Die Kosten für Erhaltung und Sicherung der Anlage trage maßgeblich die Stadt Büdingen unter Beteiligung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. Wegen seiner besonderen nationalen Bedeutung sei das Kulturdenkmal außerdem zur Förderung aus Mitteln des Bundes angemeldet.

Die Restaurierung umfasse nun im zweiten Bauabschnitt weitere Befestigungsmauern einschließlich des "Roten Turms" und des "Schwarzen Turms". Im ersten Bauabschnitt in den Jahren 2001 und 2002 waren die mittelalterliche Stadtmauer, der "Grüne Turm" und die sich anschließende Westmauer restauriert worden. Das Land gab hierfür 51.000 Euro. Als "Pilotprojekt" für die gesamt Mauerwerkssanierung sei in den Jahren 1999/2000 zunächst der so genannte Folterturm restauriert worden.

Die Wehranlage von Büdingen gliedert sich in drei Bereiche auf: Sowohl die Altstadt als auch die etwas später angelegte Neustadt werden jeweils von einer Ringmauer aus dem 14. Jahrhundert begrenzt. Von beiden Mauern sind bis heute Teilstücke sowie einige Pforten und Türme erhalten geblieben. Nachdem beide Ortsteile vereinigt wurden, entschieden sich die Stadtherren in den Jahren 1490 bis 1503, eine gemeinsame neue Befestigung aus rotem Sandstein anzulegen. Diese umschließt in einem zweiten Ring die beiden Stadtteile und ist in großen Teilen bis in die Gegenwart erhalten. Auch die durchgängige Anlage des ehemaligen Stadtgrabens besteht an drei Seiten noch bis heute. Die neue Wehrmauer ist durch mächtige, niedrige Rundtürme an den Wallmauern gekennzeichnet. Während die Ecktürme Zinnen aufweisen, erhielten die Türme an der Westseite spitze steinerne Kegeldächer. Die gut erhaltenen Mauern, Wälle und Stadtgräben der Büdinger Wehranlage sorgten mit dafür, dass die historische Altstadt von Büdingen bis heute in ihrer einmaligen Form besteht.

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