Pressemitteilung Nr. 62 / 2003 vom 12.05.2003

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Justus Liebig: Vorbild für moderne Wissenschaftspolitik

Wissenschaftsminister Udo Corts beim Liebig-Jubiläum an der Gießener Universität

Wiesbaden/Gießen - Als durchaus noch immer modern hat der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, die wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Leistungen von Justus Liebig ( 1803 bis 1873) gewürdigt. Anlässlich der Feier zum 200. Geburtstag des Chemikers - er ist der Namensgeber der Giessener Universität - sagte der Minister, Liebig habe beispielsweise bereits vor 150 Jahren mit seinem Landesherrn, dem Großherzog von Hessen-Darmstadt, klare Absprachen über die Verwendung der Forschungs-Mittel getroffen. Liebig konnte so den Etat seines Instituts deutlich steigern, im Gegenzug baute er in Gießen einen effizienten Wissenschaftsbetrieb auf. Er steigerte die Studentenzahlen um ein Vielfaches und bildete hervorragende Schüler aus, die als renommierte Professoren in die Welt gegangen sind. Dieses Prinzip der auf beiden Seiten nachvollziehbaren Leistungen bezeichnete Corts als historischen Vorgänger des im Hessischen Hochschulgesetz verankerten Zielvereinbarungsgedanken.

Liebig selber sei außerdem ein gutes Beispiel sinnvoller Begabtenförderung, sein Landesherr habe ihm 1822 ein Reisestipendium für Paris genehmigt. Somit stehe auch der vom Wissenschaftsministerium geplante Löwen-Fonds in einer guten hessischen Tradition, sagte Corts. Der Löwen-Fonds soll nach den Vorstellungen der Landesregierung künftig aus den Studiengebühren von Langzeit-Studenten gespeist werden, die aus dem Fonds finanzierten Stipendien sollen besonders begabten hessischen Studierenden zugute kommen. Auch hinsichtlich der Diskussion um die Senkung des Habilitationsalters der deutschen Professoren sei an Liebig zu erinnern, so der Minister. Da der Chemiker mit nur 21 Jahren ordentlicher Professor geworden sei, müsse man heute "fast schon von der Wiedereinführung der Juniorprofessur" sprechen.

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