Pressemitteilung Nr. 64 / 2003 vom 16.05.2003

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Virtuelles Medizinstudium: Erste Testphase abgeschlossen

Im Sommersemester beginnen Multimediakurse an drei hessischen Hochschulen

Wiesbaden - Medizinstudenten sollen in Hessen bald die Möglichkeit bekommen, sich die Inhalte des Grundstudiums nahezu vollständig virtuell anzueignen. Ergänzend zu dem konventionellen Lehrbetrieb können sie sich auf ihre Prüfungen künftig auch multimedial vorbereiten. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat dazu das Projekt "k-med - knowledge based medical education" entwickelt. Es ist das ehrgeizigste Medizinprojekt, das im Rahmen der Initiative "Neue Medien in der Bildung" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird und hat insofern in Deutschland eine Vorreiterrolle. Das Land Hessen unterstützt den "Virtuellen Fachbereich Medizin" mit rund einer Million Euro aus Mitteln der Landesinitiative Hessen-media. Ziel ist, das Medizinstudium anschaulicher und effizienter zu machen; die enorm anwachsenden Stoffmengen in ihrer Komplexität durch den Einsatz von Text, Bild, Bewegung und Ton verständlicher und eingängiger zu präsentieren.

Um das Projekt, das die erste Test-Phase erfolgreich abgeschlossen hat, nun in den entsprechenden Fachkreisen bekannt zu machen, so dass es künftig allen medizinischen Fakultäten zur Verfügung stehen könnte, hat sich am 16. Mai ein Beirat gegründet, dem hochrangige Vertreter aus Forschung und Lehre, Wirtschaft und Medien angehören. Vorsitzender ist der Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard. "Für dieses Verbundprojekt wird von den hessischen Hochschulen ein wichtiger Beitrag zum Studium in Netzwerken geleistet", sagte Leonhard. Die Vielfalt der Lernmöglichkeiten in Medizin und Gesundheitswesen werde dadurch erhöht.

Die multimedial gestützten Kurs- und Lerneinheiten sollen zunächst allen Studierenden der hessischen Hochschulen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Interaktiv aufbereitet sind die Fächer Physiologie, Biochemie, Mikrobiologie, Histologie und Nuklearmedizin. Der Stoff ist mit Fallbeispielen der klinischen Routine angereichert, wie zum Beispiel der Durchleuchtung einer Lunge. Mit Hilfe des Programms können aber auch komplexe Vorgänge wie der Angriff eines Virus auf eine Zelle oder der Aufbau eines Moleküls dreidimensional dargestellt werden.
Derzeit sind an dem Projekt 19 Lehrstühle aus den Medizin-Fakultäten der Justus-Liebig-Universität Gießen (federführend), der Philipps-Universität Marburg und der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sowie der TU Darmstadt und der FH Darmstadt beteiligt.

Allgemeine Informationen über das Projekt finden Interessierte im Internet unter: http://www.k-med.org/

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