Pressemitteilung Nr. 70 / 2003 vom 27.05.2003

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Hessischer Denkmalschutzpreis 2003 geht auch an zwei Vertreter im Landkreis Waldeck-Frankenberg

Minister Udo Corts: Auszeichnung für Rauch-Museum im ehemaligen Marstall des Schlosses in Bad Arolsen und für Sanierung der Spielscheune in Bad Wildungen

Wiesbaden - Die Gewinner des Hessischen Denkmalschutzpreises 2003 stehen fest. Die Jury hat in diesem Jahr elf Preisträger ausgewählt. Ihnen wird Staatsekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard am 4. Juni, 11.00 Uhr, in der Totenkirche in Schwalmstadt-Treysa (Schwalm-Eder-Kreis) gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, die Auszeichnungen überreichen. Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis geht an engagierte Vereine, Privatpersonen, eine Stadt und zwei Gemeinden. Er wird verliehen für denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgehen und von überregionaler Bedeutung sind.

Zwei Auszeichnungen in Form von Urkunden gehen in den Landkreis Waldeck-Frankenberg. Als von der Jury "mustergültig" eingestuft ist der Einbau des Rauch-Museums im ehemaligen Marstall des Schlosses in Bad Arolsen, der lange Zeit leer stand. Die Präsentation des Nachlasses des in Arolsen geborenen Bildhauers Christian Daniel Rauch ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Der Museumseinbau greift den bogenförmigen Grundriss des Marstallgebäudes auf und betont dessen geschwungene Raumform. Vorbildlich ist der Umgang mit der historischen Substanz. Um beispielsweise die alte Pflasterung des früheren Stalls zu schonen, stehen die Ausstellungsplattformen auf "Flößen". Die zeitgemäße Technik wurde nicht in den Wänden verlegt, sondern hinter den Stellwänden für die Exponate.

Ebenfalls einen Preis erhält die Gemeinde Bad Wildungen-Braunau für die Sanierung eines mehr als 200 Jahre alten Stall- und Scheunengebäudes im Ortskern. Der Fachwerkbau mit seinem massiven Bruchstein-Untergeschoß sollte eigentlich abgebrochen werden, wurde schließlich aber aufgrund einer Initiative von Braunauer Bürgern denkmalgerecht wiederhergestellt. Die Scheune ist zu einer Spielscheune für Kinder umgebaut worden, die Jury hat dabei auch den pädagogischen Nebeneffekt hervorgehoben, dass Kinder spielerisch an den Umgang mit denkmalwerter Substanz herangeführt würden.

Udo Corts, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, würdigte das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt von Kulturdenkmälern. "Staatliche und private Förderung ergänzen sich in der Denkmalpflege in idealer Weise. Ohne die Unterstützung von Bürgern oder Bürger-Initiativen wäre so mancher architektonische Schatz längst für die Nachwelt verloren gegangen", erklärte dazu der Minister. Der Hessische Denkmalschutzpreis solle daher vor allem dazu beitragen, diese freiwilligen Leistungen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und zu würdigen.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt den Denkmalschutz in diesem Jahr mit 8,9 Millionen Euro, die im Etat des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen veranschlagt sind. Des Weiteren stehen für die Sanierung bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler in einem Kulturinvestitionsprogramm der Landesregierung 250 Millionen Euro zur Verfügung.


Die Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2003 im Überblick

Heinz Müller / Sanierung Hofanlage
Witzenhausen-Blickershausen (Werra-Meißner-Kreis)
Preis 4.500 Euro

Förderkreis Totenkirche e.V / Sicherung und Erhalt der Totenkirche
Schwalmstadt-Treysa (Schwalm-Eder-Kreis)
Preis 4.500 Euro

Klaus Otto / Sanierung einer Hofreite
Büdesheim-Schöneck (Main-Kinzig-Kreis)
Preis 4.500 Euro

Günter Karlstedt, Lothar Rohne, Frank Soos von der Bauhütte Naumburg GmbH / Sicherung und Bergung eines mittelalterlichen Münzschatzes bei Lohra
(Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Preis je 500 Euro, insgesamt 1.500 Euro symbolischer Finderlohn

Manfred Balg / Sanierung Villa Sep Ruf
Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis)

Freundeskreis der Gemeinschaft in Kehna e.V./ Sanierung von Hofanlagen im Zentrum v. Weimar-Kehna u. Einrichtung von Sozialtherapeutischen Arbeits- u. Lebensgemeinschaften
Weimar-Kehna (Landkreis Marburg-Biedenkopf)

Stadt Arolsen / "Rauch-Museum" im ehemaligen Marstall des Schlosses
Bad Arolsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg)

Gemeinde Braunau, Ortsvorsteher Günter Kraft
Umwandlung eines landwirtschaftlich genutzten Scheunengebäudes in "Spielscheune" für Kinder
Bad Wildungen-Braunau (Landkreis Waldeck-Frankenberg)

Verein "Crumbacher Denk-Mal", 1. Vorsitzender Werner Grimm
Sanierung der Saroltakapelle
Fränkisch-Crumbach (Odenwaldkreis)

Doris und Harald Schwalm / Sanierung einer Hofreite
Nidda-Ulfa (Wetteraukreis)

Gemeinde Brechen-Niederbrechen / Sanierung des Alten Rathauses
Brechen-Niederbrechen (Landkreis Limburg-Weilburg)

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