Pressemitteilung Nr. 72 / 2003 vom 27.05.2003

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Hessischer Denkmalschutzpreis 2003 auch an den Verein Crumbacher Denk-Mal

Minister Udo Corts: Auszeichnung für vorbildliche Sanierung der Saroltakapelle in Fränkisch-Crumbach

Wiesbaden - Die Gewinner des Hessischen Denkmalschutzpreises 2003 stehen fest. Die Jury hat in diesem Jahr elf Preisträger ausgewählt. Ihnen wird Staatsekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard am 4. Juni um 11.00 Uhr in der Totenkirche in Schwalmstadt-Treysa (Schwalm-Eder-Kreis) gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, die Auszeichnungen überreichen. Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis geht an engagierte Vereine, Privatpersonen, eine Stadt und zwei Gemeinden. Er wird verliehen für denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgehen und von überregionaler Bedeutung sind.

Auch der Verein Crumbacher Denk-Mal aus Fränkisch-Crumbach (Odenwaldkreis) gehört zu den diesjährigen Preisträgern. Er erhält eine Urkunde mit Anerkennung. Der Verein kümmert sich seit November 2000 vorbildlich um eine fachgerechte Restaurierung der Saroltakapelle. Die 1892 erbaute kleine Saalkirche diente als seelsorgerischer Stützpunkt des katholischen Bistums Mainz im überwiegend protestantischen Odenwald. Namensgeberin der Kapelle ist die Gemahlin Adolfs von Gemmingen, Sarolta geb. Reichsgräfin Batthyány de Német-Ujár. Bei der Sanierung der Kapelle ließ der Verein unter anderem das Dach mit Schiefer neu eindecken, die begehbare Verglasung zwischen Gruft und Kapelle erneuern sowie den Wildwuchs im Park beseitigen. Inzwischen sind die Restaurierungsarbeiten so weit fortgeschritten, dass die Kapelle bei besonderen Anlässe für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Ausgezeichnet wurden außerdem die drei Hauptpreisträger Heinz Müller aus aus Witzenhausen-Blickershausen (Sanierung Hofanlage), der Förderkreis Totenkirche in Schwalmstadt-Treysa (ideelles und finanzielles Engagement zum Erhalt der Kirche) und Klaus Otto aus Büdesheim-Schöneck (vorbildliche Sanierung einer Hofreite). Alle Hauptpreisträger erhalten jeweils 4.500 Euro und eine Urkunde. Einen Sonderpreis in Form eines symbolischen Finderlohns in Höhe von 1.500 Euro teilen sich die drei Finder eines mittelalterlichen Münzschatzes bei Lohra, Günter Karlstedt, Lothar Rohne und Frank Soos von der Bauhütte Naumburg GmbH. (Sie erhalten jeweils 500 Euro). Die übrigen Preisträger werden für ihre Verdienste mit Urkunden geehrt (s. Übersicht).

Udo Corts, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, würdigte das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt von Kulturdenkmälern. "Staatliche und private Förderung ergänzen sich in der Denkmalpflege in idealer Weise. Ohne die Unterstützung von Bürgern oder Bürger-Initiativen wäre so mancher architektonische Schatz längst für die Nachwelt verloren gegangen", erklärte dazu der Minister. Der Hessische Denkmalschutzpreis solle daher vor allem dazu beitragen, diese freiwilligen Leistungen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und zu würdigen.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt den Denkmalschutz in diesem Jahr mit 8,9 Millionen Euro, die im Etat des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen veranschlagt sind. Des Weiteren stehen für die Sanierung bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler in einem Kulturinvestitionsprogramm der Landesregierung 250 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2003 im Überblick

Heinz Müller / Sanierung Hofanlage
Witzenhausen-Blickershausen (Werra-Meißner-Kreis)
Preis 4.500 Euro

Förderkreis Totenkirche e.V / Sicherung und Erhalt der Totenkirche
Schwalmstadt-Treysa (Schwalm-Eder-Kreis)
Preis 4.500 Euro

Klaus Otto / Sanierung einer Hofreite
Büdesheim-Schöneck (Main-Kinzig-Kreis)
Preis 4.500 Euro

Günter Karlstedt, Lothar Rohne, Frank Soos von der Bauhütte Naumburg GmbH / Sicherung und Bergung eines mittelalterlichen Münzschatzes bei Lohra
(Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Preis je 500 Euro, insgesamt 1.500 Euro symbolischer Finderlohn

Manfred Balg / Sanierung Villa Sep Ruf
Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis)

Freundeskreis der Gemeinschaft in Kehna e.V./ Sanierung von Hofanlagen im Zentrum v. Weimar-Kehna u. Einrichtung von Sozialtherapeutischen Arbeits- u. Lebensgemeinschaften
Weimar-Kehna (Landkreis Marburg-Biedenkopf)

Stadt Arolsen / "Rauch-Museum" im ehemaligen Marstall des Schlosses
Bad Arolsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg)

Gemeinde Braunau, Ortsvorsteher Günter Kraft
Umwandlung eines landwirtschaftlich genutzten Scheunengebäudes in "Spielscheune" für Kinder
Bad Wildungen-Braunau (Landkreis Waldeck-Frankenberg)

Verein "Crumbacher Denk-Mal", 1. Vorsitzender Werner Grimm
Sanierung der Saroltakapelle
Fränkisch-Crumbach (Odenwaldkreis)

Doris und Harald Schwalm / Sanierung einer Hofreite
Nidda-Ulfa (Wetteraukreis)

Gemeinde Brechen-Niederbrechen / Sanierung des Alten Rathauses
Brechen-Niederbrechen (Landkreis Limburg-Weilburg)

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