Pressemitteilung Nr. 73 / 2003 vom 27.05.2003

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Hessischer Denkmalschutzpreis 2003 geht auch an zwei Vertreter im Landkreis Marburg-Biedenkopf

Minister Udo Corts: Vorbildliche Sanierung von Hofanlagen und Bergung sowie Sicherung eines mittelalterlichen Münzfundes ausgezeichnet

Wiesbaden - Die Gewinner des Hessischen Denkmalschutzpreises 2003 stehen fest. Die Jury hat in diesem Jahr elf Preisträger ausgewählt. Ihnen wird Staatsekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard am 4. Juni, 11.00 Uhr, in der Totenkirche in Schwalmstadt-Treysa (Schwalm-Eder-Kreis) gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, die Auszeichnungen überreichen. Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis geht an engagierte Vereine, Privatpersonen, eine Stadt und zwei Gemeinden. Er wird verliehen für denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgehen und von überregionaler Bedeutung sind.

Ein Denkmalschutzpreis in Form einer Urkunde sowie ein Sonderpreis gehen auch in den Landkreis Marburg-Biedenkopf. Ausgezeichnet wird die "Gemeinschaft Kehra", eine anthroposophische Lebensgemeinschaft behinderter und nicht behinderter Menschen, die sich in den vergangenen Jahren drei ehemalige Bauernhöfe im Weimarer Ortsteil Kehra im Marburger Land in traditioneller Bauweise wieder hergerichtet hat. Dadurch sind die dem Verfall preisgegebenen Gebäude gerettet und einer denkmalverträglichen neuen Nutzung zugeführt worden.

Die drei Mitarbeiter der Bauhütte Naumburg GmbH, Günter Karlstedt, Lothar Rohne und Frank Soos erhalten einen Sonderpreis des Denkmalschutzpreis 2003, weil sie einen mittelalterlichen Münzfund gleich nach dessen Entdeckung gemeldet hatten und somit die fachmännische Sicherung dieses wichtigen Fundes ermöglichten. Die drei Männer waren bei Bauarbeiten an der Kirchhofsmauer von Lohra auf den Schatz gestoßen, der aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert stammt. Sie hatten ihren wertvollen Fund gemeldet, obwohl ihnen aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen nicht, wie sonst üblich, ein Finderlohn zugestanden hatte. Dafür werden sie nun mit jeweils 500 Euro belohnt.

Udo Corts, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, würdigte das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt von Kultur-denkmälern. "Staatliche und private Förderung ergänzen sich in der Denkmal-
pflege in idealer Weise. Ohne die Unterstützung von Bürgern oder Bürger-Initiativen wäre so mancher Schatz längst für die Nachwelt verloren gegangen", erklärte dazu der Minister. Der Hessische Denkmalschutzpreis solle daher vor allem dazu beitragen, diese freiwilligen Leistungen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und zu würdigen.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt den Denkmalschutz in diesem Jahr mit 8,9 Millionen Euro, die im Etat des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen veranschlagt sind. Des Weiteren stehen für die Sanierung bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler in einem Kulturinvestitionsprogramm der Landesregierung 250 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2003 im Überblick

Heinz Müller / Sanierung Hofanlage
Witzenhausen-Blickershausen (Werra-Meißner-Kreis)
Preis 4.500 Euro

Förderkreis Totenkirche e.V / Sicherung und Erhalt der Totenkirche
Schwalmstadt-Treysa (Schwalm-Eder-Kreis)
Preis 4.500 Euro

Klaus Otto / Sanierung einer Hofreite
Büdesheim-Schöneck (Main-Kinzig-Kreis)
Preis 4.500 Euro

Günter Karlstedt, Lothar Rohne, Frank Soos von der Bauhütte Naumburg GmbH / Sicherung und Bergung eines mittelalterlichen Münzschatzes bei Lohra
(Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Preis je 500 Euro, insgesamt 1.500 Euro symbolischer Finderlohn

Manfred Balg / Sanierung Villa Sep Ruf
Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis)

Freundeskreis der Gemeinschaft in Kehna e.V./ Sanierung von Hofanlagen im Zentrum v. Weimar-Kehna u. Einrichtung von Sozialtherapeutischen Arbeits- u. Lebensgemeinschaften
Weimar-Kehna (Landkreis Marburg-Biedenkopf)

Stadt Arolsen / "Rauch-Museum" im ehemaligen Marstall des Schlosses
Bad Arolsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg)

Gemeinde Braunau, Ortsvorsteher Günter Kraft
Umwandlung eines landwirtschaftlich genutzten Scheunengebäudes in "Spielscheune" für Kinder
Bad Wildungen-Braunau (Landkreis Waldeck-Frankenberg)

Verein "Crumbacher Denk-Mal", 1. Vorsitzender Werner Grimm
Sanierung der Saroltakapelle
Fränkisch-Crumbach (Odenwaldkreis)

Doris und Harald Schwalm / Sanierung einer Hofreite
Nidda-Ulfa (Wetteraukreis)

Gemeinde Brechen-Niederbrechen / Sanierung des Alten Rathauses
Brechen-Niederbrechen (Landkreis Limburg-Weilburg)

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