Pressemitteilung Nr. 105 / 2003 vom 21.07.2003

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Realisierungswettbewerb geht in die Endrunde

Fünf Entwürfe für Neubau des 65 Millionen Euro Projekts „Biomedizinisches Forschungszentrum Gießen“ ausgezeichnet

Wiesbaden / Gießen – Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat heute auf einer Pressekonferenz die Gewinner der zweiten Phase des „Realisierungswettbewerbs mit städtebaulichem Ideenanteil - Biomedizinisches Forschungszentrum der Justus-Liebig-Universität Gießen“ vorgestellt. Ziel des Realisierungswettbewerbs war, einen Entwurf für den Neubau eines Biomedizinischen Forschungszentrums in Gießen zu erhalten und damit ein etwa zehn Hektar großes Areal für die Nutzung der Justus-Liebig-Universität und des Universitätsklinikums Gießen städtebaulich zu ordnen. Die Baukosten in Höhe von 65 Millionen Euro werden zu gleichen Teilen vom Land Hessen und dem Bund getragen. Mit den Arbeiten soll 2004 begonnen werden. „Das Land hat den Neubau eines Biomedizinischen Forschungszentrums in Gießen beschlossen, um den Wissenschaftlern an der Universität moderne Bedingungen zu schaffen, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten“, sagte Wissenschaftsstaatssekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard heute bei der Präsentation.

„Mit der Neustrukturierung des Areals unterstreichen das Land, die Stadt Gießen, die Universität und das Universitätsklinikum gemeinsam, welche herausragende Bedeutung der Wissenschafts- und Bildungsstandort auch in finanziell schwierigen Zeiten einnimmt“, merkte Gießens Stadtrat Thomas Rausch an.

„Der Neubau wird mehreren biowissenschaftlichen Instituten, die seit Jahrzehnten erfolgreich arbeiten, ein neues gemeinsames Dach geben. Mit diesem Konzept wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen entscheidend verbessert“, erläuterte der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Stefan Hormuth.

Entscheidung

In der Preisgerichtssitzung am 18. Juli 2003 in der Aula der Justus-Liebig-Universität in Gießen hat das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Matthias Sauerbruch, Berlin, aus den 30 zur zweiten Phase eingereichten Entwürfen einstimmig fünf Arbeiten mit gleichwertigen Preisen à 40.000 Euro ausgezeichnet und empfohlen, die Verfasser dieser Arbeiten zu einer weiteren Bearbeitung aufzufordern:

Behles & Jochimsen Architekten BDA, Berlin
Architekten Bernhardt + Partner, Darmstadt
KSV Krüger Schubert Vandreike, Berlin
Architekten Ingenieure PSP, Braunschweig
Helmut Rentrop, Hannover

Das Preisgericht erwartet von der Überarbeitung eine Optimierung aller fünf Entwürfe, um die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Realisierungsplanung auf Grundlage präziserer Planungen treffen zu können.

Insgesamt hatten sich am offenen Wettbewerb 254 Büros aus sieben Ländern beteiligt. Am 22./23. April 2003 hatte das Preisgericht aus den 254 Entwürfen der ersten Phase 31 zur Weiterbearbeitung in der nun abgeschlossenen zweiten Phase ausgewählt.

Vier weitere Arbeiten wurden mit Ankäufen à 12.500 Euro ausgezeichnet:

Bez + Kock Architekten, Stuttgart
Neumann Landwehr Architekten, Groß Glienicke
Plasmastudio, London (UK)/Toblach (I)
Zoom Architekten, Berlin

Justus-Liebig-Universität Gießen

Die im Jahr 1607 als protestantische Universität des Landes Hessen-Darmstadt gegründete Universität ist mit über 20.000 Studierenden die zweitgrößte Universität des Landes Hessen. Die Justus-Liebig-Universität verfügt über ein breites Fächerangebot sowohl in den Sozial- und Geisteswissenschaften als auch in den Naturwissenschaften. In den vergangenen zehn Jahren hat die Justus-Liebig-Universität eine erfolgreiche Entwicklung zu einem national und international herausragenden Forschungsschwerpunkt des Landes Hessen im Bereich „Lebenswissenschaften“ genommen.

Biomedizinisches Forschungszentrum

Die Entwicklung als Forschungszentrum war möglich durch ein interdisziplinäres Konzept, das gezielt Grundlagenwissenschaft mit anwendungsnaher Forschung und effektivem Technologietransfer verband. Bei diesem Prozess haben besonders die bestehenden mit Drittmitteln geförderten Forschungsverbünde (Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs der DFG) und die Institute des gegenwärtigen Mehrzweckinstituts (MZI) eine entscheidende Rolle gespielt. Hier werden verwandte Gebiete der Fachbereiche Medizin, Veterinärmedizin und Biologie miteinander verbunden.
Zur Lösung der bestehenden sicherheitstechnischen Probleme des seit 1965 bestehenden MZI und zur Zusammenführung und Steigerung der biomedizinischen Forschungsaktivitäten soll nun ein Neubau errichtet werden, der die beteiligten Institute und Forschergruppen als Biomedizinisches Forschungszentrum Gießen aufnehmen wird. Vorgesehen ist ein Neubau mit rund 12.000 Quadratmeter Hauptnutzungsfläche (HNF). Darin enthalten ist eine Fläche von 3.750 Quadratmeter HNF als reine Forschungsfläche, deren Zuweisung erfolgs- und bedarfsorientiert an Arbeitsgruppen der Fachbereiche 11 (Humanmedizin), 10 (Veterinärmedizin) und 08 (Biologie) erfolgen wird.

Städtebauliche Ordnung

Das südlich des Stadtzentrums gelegene Wettbewerbsgebiet ist Teil eines größeren Areals, das durch die Justus-Liebig-Universität und das Universitätsklinikum Gießen genutzt wird, und diente bislang im Wesentlichen als Reservefläche. Innerhalb dieses Gebietes sollen neben dem Biomedizinischen Forschungszentrum kurzfristig eine Klinikapotheke sowie mittelfristig ein Logistikzentrum einschließlich des Zentralarchivs des Universitätsklinikums entstehen. Drei im Wettbewerbsgebiet bestehende Institutsgebäude sind zu integrieren.
Ziel ist eine geordnete Entwicklung und eine wirtschaftliche Ausnutzung und Erschließung der Fläche, die auch die Ausweisung eines weiteren Baufeldes beinhaltet, auf dem mittelfristig weitere Institutsbauten bzw. Erweiterungsbauten bestehender Institutsbauten errichtet werden können.

Ausstellung

Alle 254 eingereichten Arbeiten der ersten Phase und die 30 Arbeiten der zweiten Phase können in einer Ausstellung im Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität, Aula, Ludwigstraße 23 in Gießen, vom 21. Juli bis zum 3. August 2003, täglich von 12:00 Uhr bis 19:00 Uhr besichtigt werden.

Informationen und Bildmaterial

Das vollständige Wettbewerbsergebnis ist dargestellt in http://www.phase1.de/giessen. Unter dieser Adresse sind für die Presse auch dieser Text sowie Modellfotos als Download bereitgestellt.

Rückfragen bitte an:

Adrienne Lochte
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Tel. 0611- 32 32 30

[phase eins].
Benjamin Hossbach
Tel. 030.31 59 31-0
Fax. 030.31 21 000
eMail: hossbach@phase1.de


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