Pressemitteilung Nr. 124 / 2003 vom 11.09.2003

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Hessen ist beim Tag des offenen Denkmals in Deutschland Vorreiter

Staatssekretär Prof. Dr. Leonhard: Ohne Engagement privater Eigentümer wäre Erhalt in diesem Umfang nicht möglich

Wiesbaden – Der Tag des offenen Denkmals am 14. September hat in Hessen eine ganz besondere Bedeutung. Darauf hat der Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, heute auf einer Pressekonferenz in Wiesbaden hingewiesen: „Hessen ist beim Tag des offenen Denkmals in Deutschland Vorreiter. Deshalb findet der Tag hier nun auch schon zum 14. Mal statt“, sagte der Staatsekretär. Und er habe sich als hervorragendes Instrument erwiesen, bei den Bürgern Verständnis für die Tragweite und das Gewicht von Denkmalschutz und –pflege als kultureller Bestandteil ihrer Umwelt zu wecken.

Insgesamt werden in Hessen am Wochenende etwa 500 Kulturdenkmäler geöffnet sein. Neben dem gewählten Hauptthema „Geschichte hautnah: Wohnen im Baudenkmal“ wird ein breites Spektrum aller Denkmalgattungen vorgestellt. In vielen Fällen werden Führungen angeboten, von Eigentümern und Nutzern der Denkmäler, von Mitarbeitern der Denkmalpflege, Architekten und Handwerkern, die an der Sanierung beteiligt waren, oder von Geschichtsvereinen. Großes Interesse und Engagement zeigten von Anfang an die Landeskirchen und Bistümer in Hessen. Sie nutzen die Gelegenheit als Besitzer einer großen Zahl von Kulturdenkmälern, Gotteshäuser und andere historische Stätten aus ihrem Bestand als solche vorzustellen.

Der Öffentlichkeit werden am 14. September insbesondere auch zahlreiche Kulturdenkmale zugänglich gemacht, die ansonsten verschlossen bleiben. Darunter traditionelle Wohngebäude, die unter Denkmalschutz stehen und solche Kulturdenkmälern, die ursprünglich nicht zu Wohnzwecken erbaut wurden wie Wohnungen in ehemaligen Fabrikgebäuden, Schulen, Bahnhöfe, Elektrizitäts- und Wasserwerke, Kirchengebäude, die heute bewohnt werden. „In den meisten Fällen wäre ohne diese neue Nutzung das Denkmal verloren gegangen, da die alte Nutzung aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben werden musste“, erinnerte Staatssekretär Leonhard. Er verwies darauf, dass Denkmalpflege zwar öffentlich gefördert werde, doch ohne das Engagement vieler privater Eigentümer ein Erhalt der historischen Substanz in dem Umfang, wie wir ihn gewohnt seien, nicht möglich wäre. „So sind die meisten Eigentümer zugleich auch aktive Denkmalschützer, die Denkmalpflege täglich leben“, so der Staatssekretär.

Das Landesamt für Denkmalpflege bringt wie schon in den vergangenen Jahren gemeinsam mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen zum Tag des offenen Denkmals eine Sonderpublikation heraus. Das Heft dieses Jahres beschäftigt sich mit Philipp dem Großmütigen, dessen religions- und sozialpolitische Entscheidungen für Hessen von außerordentlicher Bedeutung waren und bis heute noch sind.

Dem gleichen Anlass ist ein Kalender für das Jahr 2004 gewidmet, den das Landesamt für Denkmalpflege Hessen ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen heraus gibt. Die Monatsbilder zeigen wichtige und hochkarätige Baudenkmale aus der Zeit Landgraf Philipps, die noch heute erhalten sind. Begleitet werden die Bilder von informativen Texten zu den einzelnen Baudenkmälern. Gemeinsam mit den Landeskirchen, der Universität Marburg und anderen Veranstaltern konnten im Kalender Hinweise auf die Veranstaltungen aufgenommen werden, die hessenweit zum Philippsjahr stattfinden werden.

Einzelheiten zu Öffnungszeiten, Führungen und Besichtigungsmöglichkeiten sind in der zum Tag des offenen Denkmals 2003 wiederum erschienenen Denkmal Zeitung aufgelistet.

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