Pressemitteilung Nr. 162 / 2003 vom 25.11.2003

zurück

Spannender Abstecher ins hessische Mittelalter

Kunstminister Udo Corts besucht die „Barbarossastadt“ Gelnhausen

Wiesbaden / Gelnhausen - Die heutige auswärtige Kabinettsitzung der Landesregierung in Bad Soden-Salmünster (Main-Kinzig-Kreis) hat Staatsminister Udo Corts zum Anlass genommen, zwei der bedeutendsten Kulturdenkmäler Hessens zu besuchen. Er besichtigte in der „Barbarossastadt“ Gelnhausen die staufische Kaiserpfalz auf der Kinziginsel sowie die Marienkirche. „Die Stadt ist ein großartiges Beispiel für die vielfältige und reiche Geschichte innerhalb unseres heutigen Bundeslandes Hessen“, sagte Corts.

Der Minister zeigte sich von der Ruine der Kaiserpfalz sehr beeindruckt, die heute zu den Liegenschaften der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens zählt. Stauferkaiser Friedrich I. (Barbarossa) hat die Pfalz nach 1180 als befestigten Verwaltungs- und Repräsentationssitz auf rund 20.000 Eichenpfählen auf einer Kinziginsel unmittelbar neben der Reichsstadt Gelnhausen errichten lassen. Im Dreißigjährigen Krieg ist der Bau zwar weitgehend von den Schweden zerstört worden. Die Überreste des Palas und der Torhalle zeigen jedoch noch heute prächtigste Beispiele romanischer Steinmetzkunst.

Von Romanik wie der beginnenden Gotik geprägt ist die ungewöhnliche Marienkirche in der Gelnhausener Altstadt. Während der nach 1170 begonnene Westturm, Lang- und Querhaus in strengen romanischen Formen erbaut worden waren, lassen die nach 1220 errichteten Bauteile, wie der reich gegliederte Vierungsturm, die beiden schlanken Chortürme und die Chorpartie im Osten bereits die Einflüsse der Gotik erkennen. Der Chor und Kirchenschiff trennende Lettner (1240 bis 1250) mit seinem reichen Figurenschmuck zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen seiner Art in Deutschland.

„Wer sich in unserer hessischen Heimat etwas Zeit für die Vergangenheit nimmt, der wird überall mit spannenden Entdeckungen belohnt“, sagte Corts nach seinem Besuch in Gelnhausen.

Staatssekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard besuchte unterdessen ebenfalls in Gelnhausen die Arbeitsgruppe Archäologie in der Außenstelle des Landratsamts des Main-Kinzig-Kreises, um sich über die Arbeit der Institution zu informieren.

zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst