Pressemitteilung Nr. 11 / 2004 vom 27.01.2004

zurück

„Allein Hessen hat fünf Spitzenuniversitäten“

Wissenschaftsminister Udo Corts bezeichnet Bulmahn-Pläne als „Blendwerk“ – „Bund verkennt die Hochschulstruktur“

Wiesbaden – Hessens Wissenschaftsminister Udo Corts hat die Pläne von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, den Aufbau von fünf deutschen Spitzenuniversitäten in den kommenden fünf Jahren mit jährlich 250 Millionen Euro zu fördern, als „Blendwerk“ bezeichnet, das den Bedürfnissen der Hochschulen in keinerlei Hinsicht gerecht werde. „Erst hat der Bund die Mittel für Forschung und Lehre kräftig zusammengestrichen und nun winkt er mit einer verhältnismäßig geringen Summe“, kritisierte Corts gestern in Wiesbaden.
Darüber hinaus verkenne Bulmahn das deutsche Hochschulsystem, in dem es nicht die Spitzenuniversität gebe. „Was das deutsche Hochschulwesen stark macht, sind herausragende Fakultäten an ganz unterschiedlichen Universitäten“, so der Minister. Eine pauschale Förderung von fünf Hochschulen könne daher nicht gerecht sein. „Allein Hessen hat fünf Spitzenuniversitäten“, stellte der Minister klar.
Auch unter finanziellen Gesichtpunkten ist die geplante Förderung in Höhe von 250 Millionen Euro jährlich nach Worten des Ministers „eine Mogelpackung“. Er verwies darauf, dass die rot-grüne Bundesregierung gerade erst die Mittel für Bildung und Forschung im Bundeshaushalt 2004 um 239 Millionen Euro gekürzt habe. Drastisch zurückgefahren habe der Bund darüber hinaus die Ausgaben im Hochschulbau, nämlich um rund 175 Millionen Euro. „Faktisch führt dies dazu, dass in diesem Jahr rund 350 Millionen Euro weniger für den Hochschulbau ausgegeben werden, da Bund und Länder diesen jeweils zur Hälfte finanzieren“, erklärte Corts. Hessen erhalte damit in diesem Jahr mindestens elf Millionen Euro Bundesmittel weniger. „Wenn der Bund seine Politik nicht ändert, können in Hessen, wie in der übrigen Bundesrepublik, keine neuen Hochschulbaumaßnahmen begonnen werden.“

zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst