Pressemitteilung Nr. 18 / 2004 vom 11.02.2004

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Kunstminister Udo Corts sichert Denkmäler in Kassel und Umgebung

230.000 Euro fĂĽr Sanierungsarbeiten an der Klosterkirche Lippoldsberg, dem Zeughaus und der Martinskirche in Kassel

Wiesbaden / Kassel – Hessens Kunstminister Udo Corts hat sich heute in Kassel und Umgebung einen Eindruck vom Zustand dreier Denkmäler verschafft und im Rahmen seiner Besuche Bewilligungsbescheide in Höhe von insgesamt 230.000 Euro übergeben, um den Erhalt der historisch wertvollen Bauten zu sichern. „Auch damit unterstützt das Land die Stadt Kassel bei der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010“, so Corts.

Zuerst besichtigte der Kunstminister die Klosterkirche Lippoldsberg, die Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut worden war und deren Renovierung das Land in diesem Jahr mit 150.000 Euro bezuschusst. „Es ist beeindruckend, dass diese Kirche durch alle Wirren der vergangenen 900 Jahre fast vollständig erhalten geblieben ist und heute noch von Benediktinerinnen bewohnt werden kann“, sagte Corts. „So ein seltenes Beispiel romanischer Baukunst von überregionaler Bedeutung muss bewahrt werden, auch wenn der Blick in die Landeskasse manchmal ebenso betrüblich stimmt wie der Anblick eines baufälligen Denkmals.“ Zum Besitztum der Kirche gehörten auch Klostergebäude im Norden, die jedoch im 19. Jahrhundert abgerissen wurden.

Bereits Ende der Neunziger-Jahre wurde die notwendige Sanierung der Kirche durch eine Untersuchung der Dachkonstruktion, eine Archivrecherche sowie eine restauratorische Bestandsaufnahme des historischen Steinmaterials und des Mörtels vorbereitet. Im Jahr 2003 wurde mit notwendigen Reparaturarbeiten am Dach, den Querschiffen und dem Chor begonnen. Im Jahr 2004 werden diese Arbeiten fortgeführt. Die gesamte Sanierung soll voraussichtlich 2007 abgeschlossen sein.

Einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 30.000 Euro übergab Kunstminister Corts für Arbeiten an der Martinskirche in Kassel. Das 1572 fertig gestellte Grabmal ist eines der bedeutendsten Sepulkraldenkmäler in Hessen. In einem Artefakt von zwölf Metern Höhe wird Philipp dem Großmütigen, gest. 1567, und seiner Gattin Christina von Sachsen, gest. 1549, gehuldigt. Das Epitaph hat durch den Krieg und eine Umsetzung Schaden genommen. Teile der ursprünglichen Ausstattung sind verloren gegangen. Sie sollen jetzt nachgefertigt und ergänzt werden.

Auch das Zeughaus, mit dessen Bau unter Landgraf Wilhelm IV im Jahr 1581 begonnen und der unter Landgraf Moritz zu Beginn des 17. Jahrhunderts beendet wurde, bezuschusst Kunstminister Corts mit 50.000 Euro. Das Gebäude diente als Waffen- und Ausrüstungslager, auch Munition und Getreide wurden hier aufbewahrt. Das Zeughaus ist wichtiger Bestandteil der Befestigung unter Landgraf Wilhelm. Neben dem Marstall ist die Zeughausruine das einzige noch erhaltene Bauwerk aus dieser Zeit. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Zu Beginn der 60er Jahre wurden große Teile der Ruine abgeräumt.

Kunstminister Corts lobte „das Durchhaltevermögen und Engagement“ des Vereins Zeughaus, der 1994 die Arbeiten zum Erhalt der Ruine aufgenommen und bis heute weitergeführt hat. In diesem Jahr sollen die Sanierungsarbeiten nach 10 Jahren abgeschlossen werden.

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