Pressemitteilung Nr. 22 / 2004 vom 18.02.2004

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Maria Sibylla Merian Preis für Mara Eggert und Bea Emsbach

Kunstminister Udo Corts gratuliert den Preisträgerinnen

Wiesbaden – Mara Eggert und Bea Emsbach heißen die Trägerinnen des Maria Sibylla Merian-Preises 2003/2004. Auf ihrer Sitzung in Wiesbaden votierte die Jury einstimmig. „Beide Künstlerinnen“, so die Jury, “arbeiten mit hoher Überzeugungskraft an einem „Bild vom Menschen“, doch sie finden Lösungen, wie sie unterschiedlicher kaum ausfallen könnten.“

Hessens Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, gratulierte: „Die Entscheidung der Preisvergabe an zwei in ihrem Schaffen so verschiedene Künstlerinnen ist ein Zeichen für die vielfältige künstlerische Szene in Hessen und deren große Bandbreite. Mara Eggert beeindruckt mit ihren ausdrucksstarken Fotografien, während Bea Emsbach mit ihren ganz besonderen Zeichnungen überzeugt.“

Mara Eggert (*1938) lebt und arbeitet in Frankfurt. Seit 1962 widmet sie sich schwerpunktmäßig der Theaterfotografie an den Städtischen Bühnen in Frankfurt. Mit ihren „Theaterbildern“ und den „Frankfurter Porträts“ (1982) setzt sie sich allerdings deutlich über die Grenzen rein dokumentarischer Fotografie hinweg und entwickelt Bilder, die sowohl den Porträtierten als auch den Betrachtern Freiräume zugestehen. Ein konzentrierter Bildaufbau, die sparsame Hinzunahme charakterisierender Attribute und der Verzicht auf technische Effekte bestimmen die Atmosphäre ihrer Fotografien.

Bea Emsbach (*1965) lebt und arbeitet in Offenbach. In ihren Zeichnungen erforscht sie zukünftige menschliche (oder menschenähnliche) Lebensformen. Ihr Katalogbuch „Beutezüge im Bodensatz der Wissenschaften“ (2002) versammelt beatmete Kreaturen mit verkabelten Gehirnen und freigelegten Blutgefäßen. Die zeichnerische Präzision, mit der alle Figuren aus roter Tinte auf einfachem Papier ausgeführt sind, vermittelt Wissenschaftlichkeit und suggeriert die Machbarkeit neuer Körper zwischen Biologie und Technologie. Als Forscher-Künstlerin thematisiert sie Schöpfungsmythen und Künstlichkeit; sie konfrontiert den Betrachter mit visuelle Utopien, in denen sich Zynismus, Angst und Faszination widerspiegeln und vermischen.

Mit dem 1993 gestifteten Maria Sibylla Merian Preis werden Künstlerinnen ausgezeichnet, die durch Ihren persönlichen Einsatz und mit ihrem Werk einen besonderen Beitrag zur Förderung und Entwicklung von Kunst und Kultur in Hessen geleistet haben. Der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte und in der Kunstwelt viel beachtete Preis ist mit insgesamt 20.000,-- Euro dotiert und soll den Preisträgerinnen künstlerische Projekte (Ausstellungen, Kataloge usw.) ermöglichen.

Der Jury gehörten Dr. Dorothee Baer-Bogenschütz (Freie Journalistin, Wiesbaden), Prof. Dr. Marcel Baumgartner (Justus-Liebig-Universität Gießen), René Block (Fridericianum Kassel), Dr. Ina Busch (Landesmuseum Darmstadt) sowie Dr. Renate Petzinger (Museum Wiesbaden) an.

Die Preisverleihung wird in Frankfurt stattfinden. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.




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