Pressemitteilung Nr. 61 / 2004 vom 21.04.2004

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Erste Tagung der Hochschulpräsidenten und Frauenbeauftragten im Ministerium

Wissenschaftsminister Udo Corts: „Frauen sollen nicht länger ihren Doktorhut nehmen und gehen.“

Wiesbaden – Zum ersten Mal haben sich gestern die Frauenbeauftragten und Präsidenten der Hochschulen im Wissenschaftsministerium an einem Tisch versammelt. Hessens Wissenschaftsminister, Udo Corts, hatte die Beteiligten eingeladen zu dieser „Premiere“, um mit ihnen Möglichkeiten zur Verbesserung der Stellung von Frauen an den Hochschulen zu erörtern. „Es muss etwas getan werden“, stellte er nach der lebhaften Diskussion fest und kündigte an, unter anderem in den Verhandlungen des Hochschulpakts auf eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre hinzuwirken.

In Hessen schließen zwar mehr Frauen mit einer Promotion oder Habilitation ab als im Bundesdurchschnitt, doch der Anteil der Frauen mit weiterführenden qualifizierenden Hochschulabschlüssen ist nach Ansicht des Ministers noch viel zu gering. 2001 betrug der Anteil der Frauen bei Promotionen 37,4 Prozent (Bund: 35,4), bei Habilitationen 17,8 Prozent (Bund: 17,2). Zudem blieben nur sehr wenige Wissenschaftlerinnen den Hochschulen als Dozentinnen oder gar als Professorinnen erhalten. „Die Frauen sollen nicht länger ihren Doktorhut nehmen und gehen, sondern die Wissenschaft mit ihren Qualifikationen und Fähigkeiten bereichern“, sagte Corts und forderte die Vertreter der Hochschulen auf, ihm konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Personalentwicklung zu machen. Dabei gelte es in besonderem Maße, die Förderung von Familien einschließlich der veränderten Rollenvorstellungen zu berücksichtigen. In einem Jahr will Corts die Runde erneut ins Ministerium einladen, um zu sehen, welche Ziele bis dahin erreicht wurden.

Aus dem Hochschul- und Wissenschaftsprogramm hat das Ministerium mit rund 2,2 Millionen Euro vor allem Wissenschaftlerinnen in Natur- und Ingenieurwissenschaften gefördert, da in diesen Fächern der Anteil von Studentinnen und des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses weiterhin gering ist.

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