Pressemitteilung Nr. 66 / 2004 vom 06.05.2004

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Technische Universität Darmstadt als bundesweites Orientierungsmodell

Wissenschaftsminister Corts und Europaminister Riebel stellten auf hochschulpolitischer Diskussion in Berlin die TU Darmstadt in den Mittelpunkt – Spannendes Spiel mit Roboterhunden

Berlin/Wiesbaden - Auf dem Weg zur Eliteuniversität können sich die deutschen Hochschulen an der Technischen Universität Darmstadt (TUD), der bundesweit ersten autonomen Hochschule, orientieren. Zu diesem Fazit sind gestern Abend Hochschulexperten während einer Veranstaltung des Hessischen Wissenschaftsministeriums in der Hessischen Landesvertretung in Berlin auf Einladung des Hessischen Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigten des Landes beim Bund, Staatsminister Jochen Riebel, in Berlin gekommen. Vor etwa hundert Gästen diskutierten der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, der Präsident der TU Darmstadt, Prof. Dr. Ing. Johann-Dietrich Wörner, der Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Jürgen Mlynek, der Rektor der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, Prof. Dr. Konrad Osterwalder, und der Gründungspräsident der Volkswagen Auto Uni, Prof. Dr. Dr. h.c. Walter Ch. Zimmerli, über den Modellcharakter der TUD und seine Bedeutung für die Elitebildung. Moderiert wurde die Diskussion von Hugo Müller-Vogg.

Hessens Wissenschaftsminister Corts sah das „Experiment“, mit dem sich Hessen an die Spitze der Hochschulreform gesetzt hat, „auf guter Basis“, denn der Reformgeist an der TU Darmstadt sei weit gediehen. Der Präsident der Vorzeige-Uni, Wörner, gab zu Bedenken, dass Autonomie nicht nur mehr Freiheit heiße, sondern immer auch mehr Verantwortung. „Wir werden auch die Konflikte in Zukunft in der Universität selbst lösen müssen, ohne dabei auf den ‚Sündenbock’ Ministerium zurückgreifen zu können.“

Aus Sicht des Präsidenten der Humboldt-Universität zu Berlin, Mlynek, ist „das neue Hochschulmodell Darmstadt ein mutiger Schritt in die richtige Richtung.“ Sein Schweizer Kollege Osterwalder verband mit der Autonomie die Chance der Hochschule, sich im internationalen Wettbewerb stärker zu positionieren, und lobte „das neuartige Zusammenwirken zwischen Hochschulrat, Ministerium und Öffentlichkeit“. Der Gründungspräsident der Volkswagen Auto Uni, Zimmerli, räumte der TU Darmstadt „eine hervorragende Stellung unter den deutschen Universitäten“ ein, forderte allerdings neben dem Berufungsrecht und der Finanzautonomie auch das Recht zur Auswahl aller Studierenden.

Wie weit die Autonomie an der TU Darmstadt und der Humboldt-Universität Berlin auf anderem Felde gediehen ist, stellte sich nach der Diskussion in einem Fußballspiel mit absolut autonom agierenden Roboterhunden beider Hochschulen heraus. Dabei unterlag der amtierende Deutsche Meister im Sony-Robocup 2004, das Berliner „AIBO-Team“, knapp mit 2:3 gegen den diesjährigen Vizemeister der TU Darmstadt, die „Dribbling Dackels“. Moderiert und kommentiert wurde das spannende Spiel von der deutschen Fußball-Weltmeisterin Nia Künzer und dem Sprecher der Hessischen Landesregierung, Staatssekretär Dirk Metz.

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