Pressemitteilung Nr. 67 / 2004 vom 07.05.2004

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Virtuelle Medizinkurse als effektive Ergänzung des Studiums

Wissenschaftsstaatssekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard stellt multimediale Lernsysteme vor – Hessen bundesweit führend

Wiesbaden - Von diesem Sommersemester an können Medizinstudenten in Hessen auch virtuell studieren. Ergänzend zum konventionellen Lehrbetrieb bieten die drei hessischen Medizinfachbereiche in Frankfurt, Gießen und Marburg kostenlos multimediale Lernsysteme an, über die sich die Studierenden theoretisches Wissen des Grundstudiums aneignen und besser auf ihre medizinischen Prüfungen vorbereiten können. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat dazu das Projekt „k-med – Virtueller Studiengang Medizin“ entwickelt, in dessen Rahmen insgesamt 30 virtuelle Kurse angeboten werden. Staatssekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard stellte das Projekt heute am Gießener Universitätsklinikum der Öffentlichkeit vor.

Entwickelt wurden die multimedialen Lernsysteme in den vergangenen vier Jahren im Rahmen der Initiative „Neue Medien in der Bildung“ des Bundesbildungsministeriums (BMBF), das das Projekt mit drei Millionen Euro unterstützte. Seitens der Landesregierung gab es eine Unterstützung in Höhe von einer Million Euro. Nach dem Auslaufen der Bundesförderung fördert Hessen dieses Projekt in diesem Jahr mit 900.000 Euro allein und ist das einzige Bundesland, das Geld investiert, um das virtuelle Medizinstudium voran zu bringen.

Mehr als 600 Lernmodule aus den Grundlagenfächern der Medizin sind in der ersten Projektphase entstanden, die nun für die Studierenden nach und nach bis Ende 2005 bereitgestellt werden. Ziel sei es, so erläuterte Staatssekretär Prof. Dr. Leonhard, das Medizinstudium anschaulicher und effizienter zu machen und die enorm anwachsenden Stoffmengen und ihre Komplexität durch den Einsatz von Text, Bild, Bewegung und Ton verständlicher und eingängiger zu präsentieren. Erste Evaluationsergebnisse aus der Probephase hätten gezeigt, dass Studierende, die sich mit Hilfe multimedialer Lernsysteme auf ihre Prüfungen vorbereiteten, in diesen deutlich besser abschnitten.

Um das Projekt auch im nächsten Jahr fortführen und mit weiteren Fächern wie Anatomie oder Zahnmedizin ergänzen zu können, appellierte der Staatssekretär an die Bundesregierung, für kommendes Jahr ein zweites Förderprogramm „Neue Medien in der Bildung“ aufzulegen. „Wir wollen ein medizinisches ,Network of Excellence’ gründen und sind bereit, mit den besten Medizinprojekten in Deutschland zu kooperieren“, sagte Leonhard. Dafür sei jedoch die Unterstützung des BMBF nötig, so der Staatssekretär, der darauf hinwies, dass auch ein virtueller Fachbereich ein Elite-Fachbereich sein könne. Prof. Dr. Leonhard: „Für dieses Verbundprojekt wird von den hessischen Hochschulen ein wichtiger Beitrag zum Studium in Netzwerken geleistet. Die Vielfalt der Lernmöglichkeiten in Medizin und Gesundheitswesen wird deutlich erhöht.“

Die multimedial gestützten Kurs- und Lerneinheiten werden den hessischen Medizinstudenten unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Interaktiv aufbereitet sind Teile der Fächer Physiologie, Biochemie, Mikrobiologie, Histologie und Nuklearmedizin. Der Stoff ist mit Fallbeispielen der klinischen Routine angereichert wie zum Beispiel der Durchleuchtung einer Lunge. Mit Hilfe des Programms können aber auch komplexe Vorgänge wie der Angriff eines Virus auf eine Zelle oder der Aufbau eines Moleküls dreidimensional dargestellt werden. Bereits in den vergangenen zwei Semestern hatten rund 1.000 Studierende der drei hessischen Universitäten probeweise an entsprechenden Kursen und Online-Klausuren teilnehmen können.

Allgemeine Informationen ĂĽber das Projekt finden Sie unter:
www.k-med.org

Zugang zu den k-MED-Kursen gibt es unter:
www.k-med.uni-giessen.de

Material der Pressekonferenz (inkl. Live-Stream) unter:
www.med.uni-giessen.de/agma/kmed



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