Pressemitteilung Nr. 132 / 2004 vom 06.09.2004

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Staatsminister Corts überreicht Bewilligungsbescheid über 200.000 Euro für die Sanierung der ehemaligen Synagoge in Kalbach-Heubach

„Hochrangiges Zeugnis der jüdischen Geschichte in Hessen.“

Wiesbaden / Kalbach-Heubach – Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, hat heute dem Bürgermeister der Gemeinde Kalbach (Landkreis Fulda), Karl-Heinz Kaib, einen Bewilligungsbescheid über 200.000 Euro für die Sanierung und Neunutzung der ehemaligen Synagoge überreicht. Die Fördersumme für das Jahr 2005 stellt das Kunstministerium aus Mitteln des Kulturinvestitionsprogramms zur Verfügung. Nach der Sanierung soll die Synagoge für kulturelle Zwecke und Veranstaltungen genutzt werden, die u. a. der Erinnerung und Verständigung zwischen den Konfessionen und Religionen sowie der Förderung der Bildung dienen. „Damit erhalten wir ein hochrangiges Zeugnis der jüdischen Geschichte in Hessen und führen es einer sinnvollen neuen Nutzung zu“, sagte Staatsminister Corts heute in Heubach. Das Bauwerk dokumentiere das lange friedliche Nebeneinander von Juden und Christen auf dem Lande.

Der zweigeschossige Fachwerkbau mit einem Sockel aus Steinquadern liegt markant an einer Straßengabelung in der Ortsmitte von Heubach. Die Baupläne der Synagoge wurden im Frühjahr 1841 vom Landbaumeister Spangenberg aus Steinau angefertigt; 1843 wurde sie errichtet. Nachdem das Gebäude 1936 an die Gemeinde Heubach verkauft wurde, nutzte diese es nach tief greifenden Umbauten als Rathaus mit drei Wohneinheiten bis 1972. Seit 1986 steht das Kulturdenkmal größtenteils leer. 1997 verkaufte es die Straßenbauverwaltung an einen Privatmann.

Die Kosten für die grundlegende Instandsetzung der ehemaligen Synagoge belaufen sich auf insgesamt rund 780.000 Euro. Neben den vom Kunstministerium bewilligten 200.000 Euro gibt der Landrat des Landkreises Fulda weitere 200.000 Euro aus EU-Mitteln zur Entwicklung des ländlichen Raums dazu. Darüber hinaus beteiligen sich das Landesamt für Denkmalpflege (100.000 Euro), die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (85.000 Euro), der Förderverein Landsynagoge Heubach (65.000 Euro), die Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck (50.000 Euro), die Gemeinde Kalbach (65.000 Euro incl. Grunderwerb), die Stiftung Sparkasse Fulda (10.000 Euro) und der Kreisausschuss Fulda (5.000 Euro) an der Finanzierung. Nach bisheriger Planung sollen die Bauarbeiten im März 2005 beginnen und im April 2006 abgeschlossen sein.

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