Pressemitteilung Nr. 138 / 2004 vom 13.09.2004

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Intensivierung der kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kontakte zwischen Hessen und Korea

Partnerschaft der WelterbestÀtten Lorsch und Kloster Haein-sa

Lorsch / Seoul. Das sĂŒdhessische Kloster Lorsch und das koreanische Kloster Haein-sa, beide als Unesco-StĂ€tten Bestandteil des Weltkulturerbes der Menschheit, sind in der vergangenen Woche eine Partnerschaft eingegangen. Aus diesem Anlass war der StaatssekretĂ€r im hessischen Ministerium fĂŒr Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard nach Seoul gereist und hatte dort mit Politikern, Kirchen- und Kulturvertretern die Vereinbarung unterzeichnet. Es ist die zweite Partnerschaft, die Lorsch nach dem Abkommen mit dem Unesco WelterbestĂ€tte Kloster Geghard in Armenien mit einer anderen WeltkulturerbestĂ€tte eingegangen ist.
Lorsch und Haein-sa verbinden einige auffallende Parallelen: Beide Klöster sind ungefĂ€hr gleich alt, beide hatten oder haben einen ganz bedeutenden Einfluss auf ihr kulturelles Umfeld. Was in die Lorsch die Bibliothek bedeutete, ist in Haein-sa die einzigartige Sammlung von ĂŒber 80.000 hölzernen Druckstöcken (Tripitaka), mit deren Hilfe nach den MongoleneinfĂ€llen des frĂŒhen 13. Jahrhunderts die wichtigsten zen-buddhistischen Texte fĂŒr die Nachwelt erhalten werden sollten. WĂ€hrend Lorsch seit der Reformation kein aktives Kloster mehr ist, hat sich in Haein-sa monastisches Leben bis heute gehalten. Rund 250 Mönche leben dort.
Die Idee, Klöster, die auf der Welterbeliste stehen, zu einem Netzwerk zu verbinden, entspricht dem Anliegen eines weltweiten interreligiösen und interkulturellen Dialogs. Die Unterzeichnung des Abkommens zu freundschaftlicher Zusammenarbeit stieß in Korea vor allem in buddhistischen Kreisen auf lebhaftes Interesse. Das Kloster Haein-sa wurde beim Festakt in Seoul durch dessen Abt Kyong-youl Park in Anwesenheit des frĂŒheren Premierministers Cee vertreten. Von deutscher Seite waren neben Leonhard der in Lorsch zustĂ€ndige Sachwalter der hessischen Schlösserverwaltung, Dr. Hermann Schefers, ein Vertreter der deutschen Botschaft und der Leiter des Goethe-Instituts in Seoul, Dr. Uwe Schmelter, anwesend. Bei den GesprĂ€chen zwischen Lorsch und Haein-sa wurden die nĂ€chsten Schritte besprochen: Im nĂ€chsten Jahr wird eine Abordnung der Mönchsgemeinschaft von Haein-sa in Lorsch erwartet, es wird ein Austauschprogramm fĂŒr Studierende geben und auch von einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt war bereits die Rede.

StaatssekretĂ€r Leonhard besuchte in Korea außerdem die Kyungpook-UniversitĂ€t von Daegu, die zweitgrĂ¶ĂŸte Hochschule des Landes, mit der die Philipps-UniversitĂ€t Marburg einen akademischen Austausch pflegt. In Daegu studieren derzeit rund 130 angehende Germanisten, fĂŒr die sich die Hochschule dringend mehr Praktikums- und AustauschplĂ€tze in Hessen wĂŒnscht; grundsĂ€tzlich besteht dieser Bedarf auch fĂŒr Studierende anderer Fachrichtungen. StaatssekretĂ€r Leonhard versprach, sich fĂŒr eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Daegu und Marburg einzusetzen; er kĂŒndigte an, sich fĂŒr die Einrichtung eines Lehrstuhls fĂŒr Koreanistik in Hessen engagieren zu wollen.

Ferner hat StaatssekretĂ€r Leonhard in Seoul mit dem koreanischen Organisationskomitee ĂŒber die Buchmesse Frankfurt gesprochen, die im Jahr 2005 das Schwerpunktthema „Korea“ haben wird. „Wir sollten die Verbindungen Hessens zu Korea auf wissenschaftlichem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet stĂ€rken, zumal in Rhein-Main mit 7000 Koreanern die grĂ¶ĂŸte koreanische Gemeinde in Europa ansĂ€ssig ist“, resĂŒmierte der StaatssekretĂ€r seine GesprĂ€che in Fernost.


Als Ansprechpartner steht Ihnen Herr Dr. Hermann Schefers zur VerfĂŒgung
(Telefon 06251 / 51 44 6; FAX 06251 / 58 71 40; E-Mail info@kloster-lorsch.de).


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