Pressemitteilung Nr. 143 / 2004 vom 29.09.2004

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Wissenschaftsminister besucht Auftaktveranstaltung des „NanoNetzwerks Hessen“

Udo Corts: Auf diesem Gebiet ist Hessen als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort hervorragend positioniert

Gießen/Wiesbaden – „Wir haben das Ziel, Hessen als erstklassigen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu positionieren. Hervorragend aufgestellt sind wir schon in der Biotechnologie, der Umwelt-, Informations- und Kommunikationstechnik. Jetzt kommt mit der Nanotechnologie eine weitere Zukunftstechnologie hinzu. “Dies sagte Hessens Wissenschaftminister Udo Corts am Mittwoch in Gießen anlässlich der Eröffnungsveranstaltung des „NanoNetzwerks Hessen“.

Das NanoNetzwerk, dem außer den beiden Kunsthochschulen alle hessischen Universitäten und Fachhochschulen angehören, verbindet eine Reihe von Vorteilen: Aktivitäten in Lehre und Forschung werden besser abgestimmt, Geräte und Infrastruktur können gemeinsam genutzt werden, Anträge für Lehr- und Forschungsaktivitäten werden besser koordiniert, und die Hochschulen können unter dem Dach des Netzwerks gemeinsam öffentlich auftreten. Gebündelt werden diese Aktivitäten durch die gemeinsame Koordinierungsstelle mit Sitz in Kassel, die vom Wissenschaftsministerium gefördert wird.

Nanowissenschaftliche Forschung, so der Minister, sei zum einen ein aktuelles Feld der Grundlagenforschung, und es sei wichtig, dass Hessen auch auf diesem Gebiet an der Spitze mithalten könne. Zum andern biete diese Zukunftswissenschaft erhebliche wirtschaftliche Perspektiven. Ob es um neuartige Werkstoffe mit bisher kaum vorstellbaren Eigenschaften, um die Verkleinerung elektronischer Bauteile oder um zielgenau dosierte Medikamente gehe – das wirtschaftliche Potenzial der Nanotechnologie könne kaum hoch genug eingeschätzt werden. Udo Corts: „Nano-Produkten wird in den nächsten zehn Jahren ein weltweiter Markt von bis zu 1000 Milliarden Euro vorausgesagt. Diese Technologie eröffnet der Wirtschaft deshalb größte Chancen.“ Sie stelle die Unternehmen im weltweiten Wettbewerb aber auch vor große Herausforderungen, denn wer die Potenziale nicht rechtzeitig nutze, können rasch ins Hintertreffen geraten.

Hessen sei aber auch auf diesem Gebiet gut aufgestellt. Ein enges Zusammenwirken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sei in diesem Zusammenhang besonders wichtig, weil die Nanotechnologie ein Gebiet sei, in dem Erkenntnisse und Fortschritte in der Wissenschaft häufig rasch in wirtschaftliche Anwendungen überführt werden könnten. Umgekehrt könnten Anforderungen aus den Unternehmen die nanowissenschaftliche Forschung vorantreiben.

Eine Bestandsaufnahme des hessischen Wirtschaftsministeriums habe das wirtschaftliche Potenzial Hessens in der Nanotechnologie bestätigt. Rund 200 Unternehmen, die auf entsprechenden Gebieten tätig sind, gebe es bereits. In einem zweiten Schritt wolle man gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern diese Bestandsaufnahme, die durch Gespräche mit rund 5.000 hessischen Unternehmen begonnen worden seien, näher untersuchen und transparent machen.

Die damit gewonnenen Erkenntnisse könnten wiederum das NanoNetzwerk wirtschafts- und technologiepolitisch flankieren. Konkret bedeute dies eine „passgenaue“ Förderung des Technologietransfers und der Innovationsberatung und die Öffnung oder gar Erweiterung bestehender Technologie- und Gründerzentren. Minister Udo Corts: „Das NanoNetzwerk Hessen wird also durch vielfältige landespolitische Initiativen gestützt. Es wird aber jetzt darauf ankommen, Eigeninitiative zu entwickeln, die vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen und das „Modell“ mit Leben zu füllen. Ich hoffe deshalb, dass dieser Auftaktveranstaltung rasch konkrete Kooperationsinitiativen folgen werden.“


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