Pressemitteilung Nr. 145 / 2004 vom 04.10.2004

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Bundespräsident Horst Köhler verleiht Staatssekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard das Bundesverdienstkreuz

Ehrung für Verdienste als Vorstand der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv

Wiesbaden / Berlin – Bundespräsident Horst Köhler hat dem Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, heute in Berlin während einer feierlichen Stunde aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Geehrt wurde Leonhard für seine Verdienste als Vorstand der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Frankfurt am Main-Berlin. Als dieser oblag es ihm, die umfangreichen Rundfunkarchive der ehemaligen DDR als Programmvermögen zu sichten, als Kulturerbe zu sichern und zugleich für die öffentliche Nutzung bereitzustellen.

Leonhard, der am 10. September 1946 in Jünkerath/Eifel geboren wurde und sein Abitur in Bensheim/Bergstraße absolviert hat, kann auf einen abwechslungsreichen beruflichen und wissenschaftlichen Werdegang zurückschauen. Er studierte zunächst in Frankfurt am Main und Heidelberg Geschichte, Latein, Philosophie und Historische Hilfswissenschaften, promovierte und absolvierte anschließend ein zweijähriges Bibliotheksreferendariat in Bayern. 1987 wurde Leonhard Direktor der Universitätsbibliothek Tübingen. Bevor er als Staatssekretär in die Hessische Landesregierung eintrat, war er Generalsekretär des fusionierten Goethe Instituts Inter Nationes.

Als Vorstand der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv sicherte er dem wiedervereinigten Deutschland das audiovisuelle Gedächtnis von Hörfunk und Fernsehen der DDR, das acht Kilometer Akten, fünf Millionen Fotos, vier Millionen Presseausschnitten, zwei Millionen Hörfunk- und zwei Millionen Fernsehsendungen umfasst. Zudem sorgte er dafür, dass dieses Erbe in einem eigens dafür errichteten Neubau in Potsdam-Babelsberg der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Seine kultur- und gesellschaftspolitischen Leistungen stellte Leonhard des weiteren durch folgende Ämter und ehrenamtliche Engagements unter Beweis:

Von 1996 bis 1999 als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis.
Als Gründer des „Netzwerk Mediatheken in Deutschland“, dem über 20 Medienarchive, Kinematheken und vergleichbare Kulturinstitute angehören.
Zur Zeit ist er noch im Deutschen Musikrat als Vorsitzender des Beratungsausschusses für das Musikinformationszentrum in Deutschland und als Vorsitzender des deutschen Nominierungskomitees für das Unesco-Programm „Memory of the World“ tätig.

Seine Dissertation über die Außen- und Handelspolitik der italienischen Hafenstadt Ancona im Mittelalter brachte ihm im Jahr 1992 die Ehrenbürgerwürde und die goldene Verdienstmedaille dieser Stadt ein.
Leonhard, der auch Honorarprofessor für neuere und neueste Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin ist, hat zahlreiche Publikationen zu historischen und kulturpolitischen Themen vorgelegt und ist Mitglied in nationalen und internationalen Gremien.

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