Pressemitteilung Nr. 148 / 2004 vom 06.10.2004

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Hessens Film- und Kinopreise 2004 in Frankfurt verliehen

Frankfurt - Der Hessische Ministerpräsident Roland Koch und der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Udo Corts haben am Abend die Hessischen Film- und Kinopreise 2004 verliehen. Die Preisverleihung, moderiert von der Schauspielerin Anna Thalbach und dem Schauspieler und Autor Hanns Zischler, fand im Congress Center Messe Frankfurt statt. Wie bereits im Vorjahr vergab Ministerpräsident Roland Koch einen Ehrenpreis für herausragende Leistungen im Film- und TV-Bereich. In diesem Jahr ging der Preis an die Regisseurin und Drehbuchautorin Margarethe von Trotta. Die Laudatio hielt die Schauspielerin Barbara Sukowa.

Der vom Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst vergebene Hessische Film- und Kinopreis ist mit insgesamt 177.000 Euro dotiert. Die Jury für den Film- und Drehbuchpreis unter der Leitung von Maria Wismeth, Hauptgeschäftsführerin der Hessischen Filmförderung, setzte sich dieses Jahr aus der Schauspielerin Jeanette Hain, dem Regisseur Rainer Kaufmann und der Filmkritikerin Barbara Schweizerhof zusammen.

Der Hessische Filmpreis, der insgesamt mit 75.000 Euro dotiert ist, ging an drei Filme zu glei-chen Teilen: Der Regisseur Srdjan Koljevic aus Montenegro erhielt für seinen Spielfilm „The Red Colored Grey Truck“ den Hessischen Filmpreis mit einem Preisgeld von 25.000 Euro. Schauspielerin Hannelore Elsner hielt die Laudatio für die Koproduktion zwischen Deutschland, Serbien, Montenegro und Slowenien. „Mit wunderbarer Leichtigkeit gelingt es diesem Film, die zarte Geschichte der Annäherung zwischen den beiden Hauptfiguren mit einem absurden und erschütternden Kaleidoskop der sich steigernden kriegerischen Gewalthandlungen im Jugoslawien des Kriegsbeginns zu verweben“, so die Jury.

Den Hessischen Filmpreis für den besten Dokumentarfilm gewann Stanislaw Muchas „Die Mitte“. Der Regisseur entfaltet ein facettenreiches und lebendiges Bild des heutigen Osteuropas. Überreicht wurde der mit 25.000 Euro dotierte Preis von Schauspielerin und Dokumentarfilmerin Minh-Kai Phan-Thi.

Beim Kurzfilm entschied sich die Jury für den Experimentalfilm „Nachtsonne“ von Ivi Roberg (Hochschule für Gestaltung, Offenbach) und prämierte ihn ebenfalls mit einem Preisgeld von 25.000 Euro. Top-Model Eva Padberg und Schauspieler Erol Sander übergaben den Preis.

Den mit 7.500 Euro dotierten Drehbuchpreis erhielt Christian Jeltsch für „Auf immer und ewig und 1 Tag“. Überreicht wurde der Preis von Schauspieler André Hennicke. Jeltsch entwirft die spannende Konstellation einer Freundschaft, die viele Metamorphosen durchlaufen muss und trotzdem bestehen bleibt. Ein Drehbuch mit „epischem Atem“, das von einer Siebzigerjahre-Kindheit im hessischen Frankenberg bis in das New York der Nachwehen des Attentats vom 11. September führt.

Den Preis für den besten Hochschulfilm erhielt in diesem Jahr „Nie solo seiN“ von Jan Schomburg und Benedikt Ritter. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert. „Nie solo seiN“ ist ihr Abschlussfilm an der Gesamthochschule Kassel. Die Schauspielerin Nina Petri hielt die Lauda-tio.
Dem Kurzfilm „Bobs‘ Place“ von Götz Schauder (Hochschule für Gestaltung, Offenbach) wurde eine lobende Erwähnung zuteil, da er auf einfache und ästhetisch überzeugende Weise zeigt, wie Menschen vieler Nationen ihre Heimat in einem Frisiersalon in der Nähe des Frankfurter Bahnhofs finden.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergab auch dieses Jahr den mit insgesamt 87.000 Euro dotierten Kino- und Filmkunstpreis. Die Schauspieler Esther Schweins und Götz Otto überreichten gemeinsam mit Minister Udo Corts den Preis, der gewerbliche und nicht-gewerbliche Abspielstätten ehrt und die herausragende Arbeit von Filmkunsttheatern auszeichnet. Die Abspieljury setzte sich wie im Vorjahr aus Axel Behrens, Gert Dobner, Sylke Gottlebe, Torben Scheller und Karl-Heinz Schmid zusammen.

Hessischer Kinopreis:
Orfeo’s Erben, Frankfurt am Main (13.000 Euro); Bali Kinos im Kasseler Hauptbahnhof und Capitol Kino, Witzenhausen (jeweils 8.500 Euro); Filmtheater Valentin, Frankfurt am Main; Filmladen Kassel, Mal seh’n Kino, Frankfurt am Main; Kammer-Palette-Atelier-Programmkinos, Marburg; Kino Traumstern, Lich; Programmkino Rex, Darmstadt (jeweils 7.500 Euro)

Hessischer Filmkunstpreis:
Kino im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main (4.000 Euro); Caligari-Filmbühne, Wies-baden; Kommunales Kino Weiterstadt, Weiterstadt (jeweils 3.000 Euro); Filmforum Höchst, Frankfurt am Main; Kino im Café Trauma, Marburg (jeweils 1.000 Euro)

Der Intendant des Hessischen Rundfunks (hr) Dr. Helmut Reitze verlieh den Hessischen Fernsehpreis, den der hr in Kooperation mit der Hessischen Filmförderung in den Kategorien „Beste Darstellerin“ und „Bester Darsteller“ ausschreibt. Die Fernsehpreisjury (Schauspielerin Rosemarie Fendel, Ressortleiter Medien der FAZ Michael Hanfeld, Vorstandvorsitzender der Odeon Film AG Hans Joachim Mendig und Fernsehspielchefin des Hessischen Rundfunks Liane Jessen) unter Leitung von Dr. Verena Metze-Mangold, Co-Geschäftsführerin Hessische Filmförderung, zeichneten Inga Busch als „Beste Darstellerin“ aufgrund ihrer weiblichen Hauptrolle in „Polizeiruf 110 – Der Prinz von Homburg“ aus. Die Laudatio hielt Schauspieler und Regisseur Leander Haußmann. „Bester Darsteller“ wurde Claus Theo Gärtner für seine Rolle als Privatdetektiv Matula in der ZDF-Fernsehserie „Ein Fall für Zwei“. Der Ressortleiter Medien der FAZ Michael Hanfeld hielt die Laudatio.

Den von der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Frankfurter Buchmesse neu ausgeschriebenen Preis für die „Beste internationale Literaturverfilmung“ gewann die Verfilmung von Eric-Emmanuel Schmitts „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“. Im Namen der beiden Preispaten - Dr. Michael Naumann, Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT und Volker Neumann, Direktor der Frankfurter Buchmesse - überreichten die Schauspieler Maximilian Schell und Rike Schmid die 20.000 Euro-Auszeichnung. Ägyptens First Lady Suzanne Mubarak und der Hauptdarsteller Omar Sharif nahmen an der Preisübergabe teil und gratulierten den Produzenten von „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, Michèle und Laurent Pétin.

Der erstmals vergebene Nachwuchs-Förderpreis der Deutschen Bahn AG ging an Regisseur Marcus Mittermeier sowie Autor und Hauptdarsteller Jan Henrik Stahlberg für „Mux-mäuschenstill“. Marcus Mittermeier nahm den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preis von Schauspieler Udo Kier und dem Generalbevollmächtigten Konzernmarketing der Deutschen Bahn AG, Ralf Klein-Bölting entgegen.

Die Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreises 2004 ist eine Veranstaltung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Die Organisation übernahm die Agentur Barbarella Entertainment.

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