Pressemitteilung Nr. 56 / 2005 vom 21.04.2005

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Filmische Begegnungen der Kulturen stehen im Mittelpunkt

Hessische Filmförderung vergibt Mittel in Höhe von 871.600 Euro / 42 Projekte und 15 Festivals und Filmveranstaltungen werden unterstützt

Frankfurt. Die unabhängig tagenden Jurys der Hessischen Filmförderung (HFF) – die Filmförderung des Landes Hessen und die Hessische Rundfunk Filmförderung – haben in ihren aktuellen Sitzungen die Förderungen von Filmprojekten in Höhe von insgesamt 871.600 Euro empfohlen. Das hat Hessens Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, in Wiesbaden mitgeteilt. Udo Corts: „Die Jury für die Kulturelle Filmförderung des Landes (HFF-Land) wählte 22 Projekte aus, die das Ministerium mit 295.000 Euro unterstützt.“ Die Jury für die Hessische Rundfunk Filmförderung (HFF-hr) habe Mittel in Höhe von 324.000 Euro an 20 Projekte vergeben. Die Abspiel-Jury der HFF-Land habe außerdem 15 hessische Filmfestivals und Veranstaltungen zur Förderung mit insgesamt 252.600 Euro vorgeschlagen.

Die höchste Fördersumme – insgesamt 95.000 Euro von beiden Förderungen – geht an Malte Rauchs Dokumentarfilm Double Victory Blues, der die abenteuerliche Geschichte der Jazzlegende Jon Hendricks erzählt. Hendricks kämpfte als einer von über 900.000 schwarzen amerikanischen GIs gegen die Nazis – und gegen Rassismus und Diskriminierung in den eigenen Reihen. In seinem ersten Spielfilm Offene Wunden knöpft sich Carsten Strauch mit lakonisch-subversivem Humor ein ernstes Thema vor: Als eines von zwei benachbarten Krankenhäusern schließen soll, bricht zwischen den Spitälern ein gnadenloser Kampf ums betriebliche Überleben aus, bei dem Patienten und Ärzten schnell das Lachen vergeht. Hier beträgt die Landesförderung 50.000 Euro. In Wacken Rules setzt sich Sung-Hyung Cho mit der kuriosen und liebenswürdigen Begegnung zweier Kulturen auseinander: Einmal im Jahr verwandelt sich die schleswig-holsteinische Gemeinde Wacken zum Wallfahrtsort für 40.000 Metal-Fans. 60.000 Euro gibt es für diesen Film von beiden Förderungen.

Im Mittelpunkt der hr-Koproduktion Blindflug (Regie: Ben von Grafenstein) stehen zwei Fremde, die sich nachts im Flughafen Dresden begegnen. Es handelt sich um den ersten abendfüllenden Spielfilm der Filmakademie Baden-Württemberg, der komplett auf HD gedreht und bearbeitet wird (40.000 Euro Förderung durch HFF-hr). Der Dokumentarfilm Giangiacomo Feltrinelli – Verleger (Regie: Alessandro Rossetto) porträtiert den gleichnamigen legendären Verleger und Exzentriker und verfolgt zugleich die Geschichte des wichtigsten und innovativsten Verlagshauses Italiens (insgesamt 50.000 Euro von beiden Förderungen). Mit Transito – Beobachtungen an einer amerikanischen Grenze dreht Uli Stelzner („Testamento“) einen Dokumentarfilm über Hoffnung und Scheitern des amerikanischen Traums: Tausende Menschen verlassen täglich ihre Heimat in Mittelamerika, um in die Vereinigten Staaten zu gelangen, wo sie sich ein besseres Leben erhoffen. Hier gibt es insgesamt 40.000 Euro von beiden Förderungen.

Unter den ausgewählten Projekten befinden sich viele Hochschulfilme. Zehn Hochschulprojekte und Abschlussfilme werden von den beiden Jurys mit insgesamt 69.000 Euro bedacht. Die höchste Fördersumme für ein Festival geht mit 43.500 Euro an das 22. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest. Es folgen das 18. exground filmfest (30.000 Euro), das 29. OpenAirFilmfest Weiterstadt (26.200 Euro) und das Japanische Filmfestival Nippon Connection (18.700 Euro). Die Kooperation mit dem Drehbuchcamp in Wiesbaden ermöglicht zudem die Vergabe von acht Stipendien. Die HFF vergibt Stipendien an Autoren und Produzenten, die im Drehbuchcamp ihren Projekten den letzten dramaturgischen Schliff verleihen oder sich im Rahmen verschiedener Kurse fortbilden.

Die Jurys tagten unter Leitung von Maria Wismeth, Hauptgeschäftsführerin der Hessischen Filmförderung, und Dr. Verena Metze-Mangold, Co-Geschäftsführerin der Hessischen Filmförderung. Der Minister dankte Ihnen und allen weiteren Jury-Mitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement: HFF-Land: Michael Jungfleisch, Andreas Voigt, Angelika Wittlich. HFF-hr: Herbert Gehr, Dr. Lili Kobbe, Gisela Waetzoldt-Hildebrandt. HFF-Abspiel: Axel Behrens, Gert Dobner, Sylke Gottlebe, Michael Jurich, Robin Mallick, Torben Scheller, Karl-Heinz Schmid.

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