Pressemitteilung Nr. 64 / 2005 vom 29.04.2005

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„Die attraktiven Kultur-Schätze der Stadt international vorzeigbar gestalten“

Kunstminister Corts bei den Bauarbeiten im Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe

Einen ganz offiziellen „Startschuss“ hat es nicht gegeben, schließlich bestimmt das Wetter den Beginn der Bauarbeiten im Freien. Und so sind die ersten Projekte des umfassenden Sanierungsprogramms im Bergpark Wilhelmshöhe – wie es aufmerksame Spaziergänger feststellen konnten – in den vergangenen Wochen bereits gestartet worden.

Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, ist heute nach Kassel gekommen, um sich ein Bild von den Arbeiten zu machen. „Das Land Hessen realisiert hier eines der aufwändigsten aktuellen Kulturprojekte Europas“, sagte der Minister. Corts erinnerte an die geplanten Landes-Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen Euro, mit der die Kasseler Museumslandschaft grundlegend neu gestaltet wird. „Als Ergebnis wird sich Kassel mit den großen Museumsstandorten in Deutschland messen können“, sagte Corts, „das ist neben der kulturellen auch eine klare wirtschaftliche Perspektive“. Ein wichtiger Abschnitt des Vorhabens ist die nun begonnene Sanierung im Bergpark, zurzeit wird bereits an drei Stationen gearbeitet, die der Minister besuchte.

1. Unterhalb von Schloss Wilhelmshöhe wird im Moment eine entscheidende Infrastrukturmaßnahme umgesetzt: Der Kanal, der das vom Berg her abfließende Wasser sammelt, muss erneuert werden. Was sich unspektakulär anhört, sind in der Praxis 800 Meter Rohrleitungen, die bis Ende Juli im Park neu verlegt werden sollen. Die Größenordnung verdeutlichen auch die Kosten der Tiefbauarbeiten: es sind 686.000 Euro.

2. Am Steinhöfer Wasserfall, der Teil der einzigartigen romantischen Wasserläufe des Bergparks ist, müssen die künstlichen Felsen neu gesetzt werden. Im Laufe von mehr als 200 Jahren haben die Wassermassen die Fundamente der Basalt-Stelen unterspült, deren Standfestigkeit ist gefährdet. Bis die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sein werden, wird der Bachlauf über ein „Bypass-Rohr“ umgeleitet, da das Wasser für die tiefer gelegenen Wasserspiele gebraucht wird. Gesamtkosten: ca. 420.000 Euro.

3. Am Herkules werden im Moment die Voruntersuchungen für die dringend erforderliche statische Sicherung und Restaurierung (voraussichtliche Gesamtkosten bis 2010: 21 Millionen Euro) vorgenommen. Seit seiner Fertigstellung im Jahr 1718 kämpften Ingenieure mit ganz erheblichen bautechnischen Mängeln, die Oktogon und Pyramide aufweisen: Es wurde zu weicher Tuffstein verwendet, der Untergrund hält dem enormen Gewicht des Bauwerks nicht Stand und war überzeugt, ein pflegeleichtes Monument geschaffen zu haben, das keine kontinuierliche Bauunterhaltung bedürfe. Dieser Irrtum hatte zur Folge, dass sich jeweils nach rund 50 Jahren wieder gravierende Schäden einstellten und aufwändigste Sanierungen erforderlich wurden.

Staatsminister Corts verwies abermals auf die Einmaligkeit des fürstlichen Park-Ensembles in Kassel. „Die Bürger der Stadt sind sich dieser Qualität bewusst, deshalb haben sie fast eine halbe Million Euro zur Sanierung ihres Herkules aufgebracht, das ist eine großartige Leistung, für die ich den Kasselern sehr dankbar bin“, hob der Minister hervor. Das Land habe inzwischen in Kassel in einem ersten Bauabschnitt Projekte in der Größenordnung von rund 100 Millionen Euro auf den Weg gebracht, dies sei auch im Hinblick auf eine mögliche Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste von Bedeutung, wofür sich eine Bürgerinitiative in der Stadt stark mache. „Mit der groß angelegten Neuordnung der Museumslandschaft sorgen wir dafür, dass sich Kassel mit seinen attraktiven Schätzen in der Welt sehen lassen kann“, so Corts.

Bestandteile des Vorhabens sind außerdem die Sanierung des Landesmuseums, die Erneuerung und der Umbau der Neuen Galerie, die Restaurierung der Löwenburg und die Sanierung des Weißensteinflügels von Schloss Wilhelmshöhe.

Schon bald realisiert sein soll die Wiederherstellung des historischen Stationsgebäudes am Ende der Straßenbahnlinie 1, (1,4 Millionen Euro bis Ende 2006), dort soll auch das neue Besucherinformationszentrum entstehen. Das Besucherzentrum am Herkules wird voraussichtlich bis zum Frühsommer 2007 errichtet sein, es wird 1,7 Millionen Euro kosten. Bis zum Frühjahr 2007 soll ferner das Ballhaus saniert sein, die Kosten hierfür werden 3,1 Millionen Euro betragen.

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