Pressemitteilung Nr. 78 / 2005 vom 25.05.2005

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Kleine Fächer überlebensfähig gestalten

Neue geisteswissenschaftliche Zentren an drei hessischen Universitäten

Frankfurt / Wiesbaden – An den Universitäten von Frankfurt, Gießen und Marburg sollen schon bald eine Reihe von kleineren geisteswissenschaftlichen Fächern in standortübergreifenden Zentren zusammengefasst werden. Das hat der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, mit den Präsidenten der Universitäten vereinbart.

An der Universität Frankfurt wird dem Konzept zufolge ein Zentrum für Ostasienstudien, in Gießen ein Zentrum für Osteuropaforschung und in Marburg ein Zentrum für Orientforschung entstehen. Alle drei Hochschulen werden damit moderne Regionalwissenschaft auf einem hohen Niveau aufbauen. Auf diesem Wege wird verhindert, dass die kleinen Fächer in Zeiten knapper Ressourcen aufgegeben werden. „Ich will nicht warten, bis mir die Anträge auf Einstellung der Studiengänge in den Regionalfächern vorgelegt werden“, sagte Corts. Er sehe sich in der Pflicht, die Attraktivität der Universitäten mit ihren breiten Fächerspektren auch weiter zu gewährleisten. Die Autonomie der Hochschulen wird mit dem Projekt nicht tangiert, die übergreifenden Planungen werden von den Hochschulen in eigener Regie umgesetzt.

In den Zentren können sich die Regionalfächer durch Synergieeffekte zu attraktiven Forschungs- und Ausbildungsstätten entwickeln. Ihre ohnehin hohe internationale Verflechtung ist im Zeitalter der Globalisierung zu einem Potenzial geworden, das auch im Hinblick auf die Entwicklung neuer Studiengänge stärker genutzt werden soll. In diesen Fächern wechseln die Studierenden traditionell ihre Studienstandorte im internationalen Austausch.

Die Neuerung wird vom Land mit einer für die Geisteswissenschaften nicht unerheblichen finanziellen Förderung begleitet. Die Entwicklung neuer Studiengänge und der Aufbau neuer Forschungen werden für den Zeitraum von fünf Jahren in jedem Jahr mit insgesamt 2,2 Millionen Euro unterstützt. Diese Summe erhalten die Hochschulen jährlich für den Transfer der Stellen sowie für neue Stellen, die notwendig sind, um die Regionalwissenschaften auszubauen. Sie erhalten die Mittel für neue Bibliotheken, neue Räume und für die Ausstattung der neuen Professuren.

„Wir können künftig nicht mehr alles an allen Standorten erhalten“, sagte Corts. Diese Tatsache sei längst auch in anderen Bundesländern erkannt worden. Mit dem vor der Realisierung stehenden Zentren-Konzept, verbunden mit dem attraktiven Förderprogramm, biete Hessen ein Modell, „mit dem wir anderen Ländern weit voraus sind“, so der Minister.

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