Pressemitteilung Nr. 85 / 2005 vom 02.06.2005

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Hessischer Denkmalschutzpreis 2005 für Instandsetzung des Bahnhofs in Wilsenroth

Ehepaar Enders für herausragendes Engagement mit erstem Preis ausgezeichnet

Waldkappel / Wiesbaden – Der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Hessen, Prof. Dr. Gerd Weiß, hat heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, in Waldkappel die Gewinner des Hessischen Denkmalschutzpreises 2005 ausgezeichnet. Zu den acht Preisträgern gehören Privatpersonen, bürgerschaftliche Initiativen und die Stadt Waldkappel. Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis würdigt denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgehen und überregionale Bedeutung beanspruchen können.

Zu den Hauptpreisträgern gehören Sandra und Dirk Enders (Kreis Limburg-Weilburg), die für die vorbildliche Instandsetzung des Bahnhofs in Wilsenroth mit 5.000 Euro und einer Urkunde ausgezeichnet werden. Das im Jahr 2002 von der Deutschen Bahn AG an das Ehepaar Enders veräußerte Bahnhofsgebäude wurde 1884 als Streckenbahnhof der Westerwaldbahn errichtet. Das stark heruntergewirtschaftete Gebäude wurde von den neuen Eigentümern mit außergewöhnlichem Einsatz und viel Liebe zum technischen wie gestalterischen Detail wieder hergerichtet. Sie erkannten den herausragenden kulturhistorischen Wert dieses technikgeschichtlichen und baukünstlerischen Kulturdenkmals.

Zunächst setzten sie die beiden ehemaligen Wohnungen der Bahnbediensteten instand. Die ursprünglichen Ausstattungsteile wurden gesichert und bei Bedarf restauriert. Fenster, Türen, Böden und Wandbekleidungen wurden in bester denkmalpflegerischer Manier hergerichtet. Wo sie fehlten, wurden sie originalgetreu nachgearbeitet, um den ursprünglichen Gesamteindruck wieder herzustellen. Um die noch vorhandene betriebstechnische Ausstattung selbst bedienen zu dürfen, legte Dirk Enders die dazu erforderliche Prüfung zum Fahrdienstleiter ab und übernimmt an Wochenenden ehrenamtlich den Fahrdienst. Das herausragende persönliche Engagement der Eheleute Enders sicherte in beispielhafter Weise den Erhalt dieses für die Eisenbahngeschichte überregional bedeutenden Zeugnisses der Architektur- und Technikgeschichte.

Als weiterer Hauptpreisträger erhält der Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. (Landkreis Marburg-Biedenkopf) für die Sanierung sowie seinen Einsatz für Nutzung, Erhaltung und Öffnung der ehemaligen Synagoge Weimar-Roth 4.000 Euro und eine Urkunde. Des Weiteren werden die Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte Eschwege e.V. (Werra-Meißner-Kreis) für ihr langjähriges intensives denkmalpflegerisches Engagement, Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner (Landkreis Gießen) für die vorbildliche Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg sowie Ursula und Wolfgang Lonzek (Landkreis Kassel) für den sorgfältigen Umbau und die Sanierung der „Schäferscheune“ in Bad Karlshafen jeweils mit 2.000 Euro und einer Urkunde ausgezeichnet. Die übrigen drei Preisträger werden für ihre außerordentlichen Verdienste mit Urkunden geehrt (s. Übersicht der Preisträger).

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt den staatlichen Denkmalschutz in diesem Jahr mit 7,3 Millionen Euro. Für die Sanierung bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler stellt die Landesregierung darüber hinaus im mittelfristigen Kulturinvestitionsprogramm bis zum Jahr 2008 rund 265 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2005:

Sandra und Dirk Enders / Vorbildliche Instandsetzung des Bahnhofs in Wilsenroth (Kreis Limburg-Weilburg)
Preis 5.000 Euro und Urkunde

Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. / Sanierung sowie Einsatz für Nutzung, Erhaltung und Öffnung der ehemaligen Synagoge Weimar-Roth (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Preis 4.000 Euro und Urkunde

Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte Eschwege e.V. / Langjähriges intensives denkmalpflegerisches Engagement (Werra-Meißner-Kreis)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner / Vorbildliche Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg (Landkreis Gießen)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Ursula und Wolfgang Lonzek / Sorgfältiger Umbau und Sanierung der „Schäferscheune“ in Bad Karlshafen (Landkreis Kassel)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Wolfgang Eitel / Ausgrabung eines Jüdischen Ritualbads in Felsberg (Schwalm-Eder-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

Familie Gläser und Ulrike Bader/ Denkmalgerechte Erhaltung und Pflege der „Burgvilla Bauer“ in Eppstein (Main-Taunus-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

Magistrat der Stadt Waldkappel / Denkmalgerechte Sanierung des ehemaligen Amtsgerichts Bischhausen (Werra-Meißner-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

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