Pressemitteilung Nr. 88 / 2005 vom 02.06.2005

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Hessischer Denkmalschutzpreis für Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg

Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner für vorbildliche Sanierung ausgezeichnet

Waldkappel / Wiesbaden – Der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Hessen, Prof. Dr. Gerd Weiß, hat heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, in Waldkappel die Gewinner des Hessischen Denkmalschutzpreises 2005 ausgezeichnet. Zu den acht Preisträgern gehören Privatpersonen, bürgerschaftliche Initiativen und die Stadt Waldkappel. Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis würdigt denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgehen und überregionale Bedeutung beanspruchen können.

Zu den Hauptpreisträgern gehören Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner (Landkreis Gießen), die für die vorbildliche Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg 2.000 Euro und eine Urkunde erhalten. Die neuen Bauherren erwarben 2003 das im Bestand gefährdete Kulturdenkmal aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie planten die Instandsetzung nach einer kritischen Bestandsaufnahme und Schadensanalyse in enger Kooperation mit Fachleuten der Denkmalpflege. Ihr Ziel war, nur die nicht mehr zu erhaltenden Teile mit identischen Materialien wie Holz, Lehm, Ziegel und Naturstein zu ersetzen. Besonders behutsam wurden die Arbeiten an den historischen Bauteilen - zum großen Teil unter Anleitung der Bauherren selbst - durchgeführt.

Das Ergebnis ist die gelungene Revitalisierung eines aufgegebenen Gehöftes. Die Darstellung der Ursprünge des Hofes und seiner Bewohner, die Geschichte der Instandsetzung und das neue Nutzungskonzept als Gästehaus mit starker Verbindung zur Natur- und Tierwelt sind das Besondere und Originelle an diesem Projekt. Die gelungene eigene Homepage und die Broschüre deuten darauf hin, dass hier die teilweise Refinanzierung eines Denkmalpflegeprojektes durch attraktive, marktgerechte Nutzung gesichert erscheint.

Als Hauptpreisträger werden darüber hinaus Sandra und Dirk Enders (Kreis Limburg-Weilburg) für die vorbildliche Instandsetzung des Bahnhofs in Wilsenroth mit 5.000 Euro und einer Urkunde ausgezeichnet. Außerdem erhält der Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. (Landkreis Marburg-Biedenkopf) für die Sanierung sowie seinen Einsatz für Nutzung, Erhaltung und Öffnung der ehemaligen Synagoge Weimar-Roth 4.000 Euro und eine Urkunde. Des Weiteren werden die Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte Eschwege e.V. (Werra-Meißner-Kreis) für ihr langjähriges intensives denkmalpflegerisches Engagement und Ursula und Wolfgang Lonzek (Landkreis Kassel) für den sorgfältigen Umbau und die Sanierung der „Schäferscheune“ in Bad Karlshafen jeweils mit 2.000 Euro und einer Urkunde ausgezeichnet. Die übrigen drei Preisträger werden für ihre außerordentlichen Verdienste mit Urkunden geehrt (s. Übersicht der Preisträger).

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt den staatlichen Denkmalschutz in diesem Jahr mit 7,3 Millionen Euro. Für die Sanierung bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler stellt die Landesregierung darüber hinaus im mittelfristigen Kulturinvestitionsprogramm bis zum Jahr 2008 rund 265 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2005:

Sandra und Dirk Enders / Vorbildliche Instandsetzung des Bahnhofs in Wilsenroth (Kreis Limburg-Weilburg)
Preis 5.000 Euro und Urkunde

Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. / Sanierung sowie Einsatz für Nutzung, Erhaltung und Öffnung der ehemaligen Synagoge Weimar-Roth (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Preis 4.000 Euro und Urkunde

Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte Eschwege e.V. / Langjähriges intensives denkmalpflegerisches Engagement (Werra-Meißner-Kreis)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner / Vorbildliche Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg (Landkreis Gießen)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Ursula und Wolfgang Lonzek / Sorgfältiger Umbau und Sanierung der „Schäferscheune“ in Bad Karlshafen (Landkreis Kassel)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Wolfgang Eitel / Ausgrabung eines Jüdischen Ritualbads in Felsberg (Schwalm-Eder-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

Familie Gläser und Ulrike Bader/ Denkmalgerechte Erhaltung und Pflege der „Burgvilla Bauer“ in Eppstein (Main-Taunus-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

Magistrat der Stadt Waldkappel / Denkmalgerechte Sanierung des ehemaligen Amtsgerichts Bischhausen (Werra-Meißner-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

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