Pressemitteilung Nr. 89 / 2005 vom 02.06.2005

zurück

Hessischer Denkmalschutzpreis 2005 für Umbau und Sanierung der Schäferscheune in Bad Karlshafen

Ursula und Wolfgang Lonzek für beispielhaften Einsatz ausgezeichnet

Waldkappel / Wiesbaden – Der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Hessen, Prof. Dr. Gerd Weiß, hat heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, in Waldkappel die Gewinner des Hessischen Denkmalschutzpreises 2005 ausgezeichnet. Zu den acht Preisträgern gehören Privatpersonen, bürgerschaftliche Initiativen und die Stadt Waldkappel. Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis würdigt denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgehen und überregionale Bedeutung beanspruchen können.

Zu den Hauptpreisträgern 2005 gehören Ursula und Wolfgang Lonzek (Landkreis Kassel), die für den sorgfältigen Umbau und die Sanierung der „Schäferscheune“ in Bad Karlshafen 2.000 Euro und einer Urkunde erhalten. Die zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtete Scheune ist heute ein Ort geselligen Beisammenseins in geschichtsträchtiger Umgebung. Sie ist im Länderdreieck von Westfalen, Niedersachsen und Hessen gelegen - unweit der Krukenburg, die Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Während durch den Strukturwandel der Landwirtschaft im ganzen Land in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr Scheunen aus der Kulturlandschaft verschwanden oder durch Umbauten bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurden, ist hier ein Kleinod erhalten geblieben.

Die Eheleute Lonzek, er selbst Zimmermann, erwarben im Dezember 2000 das heruntergekommene Bauwerk. Über Jahre investierten sie, unterstützt von tatkräftigen Helfern, jede freie Minute und umfangreiche finanzielle Mittel in die denkmalgerechte Instandsetzung des aus Wesersandstein und Eichenfachwerk errichteten stattlichen Gebäudes, das ehemals zur Schäferei der Krukenburg gehörte. So entstand das heutige Kultur-Café in der Schäferscheune. Im Zuge des Umnutzungsprozesses konnte sie ihr landschaftsprägendes historisches Gesicht bewahren.

Als Hauptpreisträger werden darüber hinaus Sandra und Dirk Enders (Kreis Limburg-Weilburg) für die vorbildliche Instandsetzung des Bahnhofs in Wilsenroth mit 5.000 Euro und einer Urkunde ausgezeichnet. Außerdem erhält der Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. (Landkreis Marburg-Biedenkopf) für die Sanierung sowie seinen Einsatz für Nutzung, Erhaltung und Öffnung der ehemaligen Synagoge Weimar-Roth 4.000 Euro und eine Urkunde. Des Weiteren werden die Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte Eschwege e.V. (Werra-Meißner-Kreis) für ihr langjähriges intensives denkmalpflegerisches Engagement sowie Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner (Landkreis Gießen) für die vorbildliche Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg jeweils mit 2.000 Euro und einer Urkunde ausgezeichnet. Die übrigen drei Preisträger werden für ihre außerordentlichen Verdienste mit Urkunden geehrt (s. Übersicht der Preisträger).

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt den staatlichen Denkmalschutz in diesem Jahr mit 7,3 Millionen Euro. Für die Sanierung bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler stellt die Landesregierung darüber hinaus im mittelfristigen Kulturinvestitionsprogramm bis zum Jahr 2008 rund 265 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2005:

Sandra und Dirk Enders / Vorbildliche Instandsetzung des Bahnhofs in Wilsenroth (Kreis Limburg-Weilburg)
Preis 5.000 Euro und Urkunde

Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. / Sanierung sowie Einsatz für Nutzung, Erhaltung und Öffnung der ehemaligen Synagoge Weimar-Roth (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Preis 4.000 Euro und Urkunde

Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte Eschwege e.V. / Langjähriges intensives denkmalpflegerisches Engagement (Werra-Meißner-Kreis)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner / Vorbildliche Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg (Landkreis Gießen)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Ursula und Wolfgang Lonzek / Sorgfältiger Umbau und Sanierung der „Schäferscheune“ in Bad Karlshafen (Landkreis Kassel)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Wolfgang Eitel / Ausgrabung eines Jüdischen Ritualbads in Felsberg (Schwalm-Eder-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

Familie Gläser und Ulrike Bader/ Denkmalgerechte Erhaltung und Pflege der „Burgvilla Bauer“ in Eppstein (Main-Taunus-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

Magistrat der Stadt Waldkappel / Denkmalgerechte Sanierung des ehemaligen Amtsgerichts Bischhausen (Werra-Meißner-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst