Pressemitteilung Nr. 91 / 2005 vom 02.06.2005

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Hessischer Denkmalschutzpreis 2005 für Erhaltung und Pflege der Burgvilla Bauer in Eppstein

Familie Gläser und Eigentümerin Ulrike Bader für vorbildliches Engagement ausgezeichnet

Waldkappel / Wiesbaden – Der Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Hessen, Prof. Dr. Gerd Weiß, hat heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, in Waldkappel die Gewinner des Hessischen Denkmalschutzpreises 2005 ausgezeichnet. Zu den acht Preisträgern gehören Privatpersonen, bürgerschaftliche Initiativen und die Stadt Waldkappel. Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Hessen gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis würdigt denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgehen und überregionale Bedeutung beanspruchen können.

Zu den Preisträgern gehören auch die Familie Gläser und Ulrike Bader, die für ihr jahrzehntelanges Engagement bei der denkmalgerechten Erhaltung und Pflege der „Burgvilla Bauer“ in Eppstein (Main-Taunus-Kreis) mit einer Urkunde ausgezeichnet werden. Die „Burgvilla Bauer“ wurde 1908 vom Architekten Franz Burkhard für den Frankfurter Geschäftsmann Max Bauer erbaut. Die eigenwillige, historisierende Architektur der Villa erinnert an eine Burg. Nach dem Tod von Max Bauer im Jahre 1958 wechselten im Haus mehrfach die Mieter, bis schließlich 1976 die Familie Gläser das Gebäude mietete. Seither kümmert sie sich vorbildlich um die „Burgvilla Bauer“ in enger Absprache mit den Eigentümern. Dies war zunächst die Tochter Max Bauers und ist jetzt die Urenkelin Ulrike Bader, die den Einsatz ihrer Mieter unterstützt.

Mit großem Engagement achtet Familie Gläser auf Erhalt und Pflege der historischen Bausubstanz und der noch vorhandenen ursprünglichen Ausstattung wie Glasfenster, Wandvertäfelungen, Kamin, Treppe, Türen, Beschläge und Lampen bis hin zur Marmorverkleidung von Badewanne und Waschbecken aus den 20er Jahren. Sie legte beispielsweise die bei der Renovierung des Dielenfußbodens gefundenen Fliesen aus der ersten Bauphase in mühevoller Kleinarbeit frei und ließ in enger Absprache mit der Denkmalpflege 2004 die alten Fenster und die Haustür restaurieren.
Als Hauptpreisträger werden darüber hinaus Sandra und Dirk Enders (Kreis Limburg-Weilburg) für die vorbildliche Instandsetzung des Bahnhofs in Wilsenroth mit 5.000 Euro und einer Urkunde ausgezeichnet. Außerdem erhält der Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. (Landkreis Marburg-Biedenkopf) für die Sanierung sowie seinen Einsatz für Nutzung, Erhaltung und Öffnung der ehemaligen Synagoge Weimar-Roth 4.000 Euro und eine Urkunde. Des Weiteren werden die Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte Eschwege e.V. (Werra-Meißner-Kreis) für ihr langjähriges intensives denkmalpflegerisches Engagement, Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner (Landkreis Gießen) für die vorbildliche Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg sowie Ursula und Wolfgang Lonzek (Landkreis Kassel) für den sorgfältigen Umbau und die Sanierung der „Schäferscheune“ in Bad Karlshafen jeweils mit 2.000 Euro und einer Urkunde ausgezeichnet. Die übrigen zwei Preisträger werden für ihre außerordentlichen Verdienste mit Urkunden geehrt (s. Übersicht der Preisträger).

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt den staatlichen Denkmalschutz in diesem Jahr mit 7,3 Millionen Euro. Für die Sanierung bedeutender Kunst- und Kulturdenkmäler stellt die Landesregierung darüber hinaus im mittelfristigen Kulturinvestitionsprogramm bis zum Jahr 2008 rund 265 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2005:

Sandra und Dirk Enders / Vorbildliche Instandsetzung des Bahnhofs in Wilsenroth (Kreis Limburg-Weilburg)
Preis 5.000 Euro und Urkunde

Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. / Sanierung sowie Einsatz für Nutzung, Erhaltung und Öffnung der ehemaligen Synagoge Weimar-Roth (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Preis 4.000 Euro und Urkunde

Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte Eschwege e.V. / Langjähriges intensives denkmalpflegerisches Engagement (Werra-Meißner-Kreis)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner / Vorbildliche Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg (Landkreis Gießen)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Ursula und Wolfgang Lonzek / Sorgfältiger Umbau und Sanierung der „Schäferscheune“ in Bad Karlshafen (Landkreis Kassel)
Preis 2.000 Euro und Urkunde

Wolfgang Eitel / Ausgrabung eines Jüdischen Ritualbads in Felsberg (Schwalm-Eder-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

Familie Gläser und Ulrike Bader/ Denkmalgerechte Erhaltung und Pflege der „Burgvilla Bauer“ in Eppstein (Main-Taunus-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

Magistrat der Stadt Waldkappel / Denkmalgerechte Sanierung des ehemaligen Amtsgerichts Bischhausen (Werra-Meißner-Kreis)
Anerkennung und Urkunde

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