Pressemitteilung Nr. 101 / 2005 vom 16.06.2005

zurück

„Beitrag zur Erhaltung herausragender mittelalterlicher Glaskunst“

Minister Corts bewilligt 180.000 Euro für Sanierung der Klosterkirche Haina

Wiesbaden/Haina. – Für die weitere Sanierung der Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters Haina hat der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, 180.000 Euro bewilligt. Damit sollen Putz-, Stein- und Glasrestaurierungen an der im 13. Jahrhundert errichteten Kirche der einstigen Klosteranlage finanziert werden. Das Gotteshaus gehört wegen seiner Bauform, der architektonischen Details und der mittelalterlichen Glasmalereien zu den bedeutendsten gotischen Baudenkmälern in Deutschland. Haina (Landkreis Waldeck-Frankenberg) ist eines von vier Projekten der Denkmalpflege in Nordhessen, für die Minister Corts heute gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesamts für Denkmalpflege, Prof. Dr. Gerd Weiß, an Ort und Stelle die Zuschussbescheide überreichte. 100.000 Euro sind für die Restaurierung der mittelalterlichen Wandmalereien der evangelischen Stadtkirche Zierenberg (Landkreis Kassel) vorgesehen. Mit 75.000 Euro wird die Sanierung des „Hochzeitshauses“ in Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis) unterstützt und mit 50.000 Euro die Reparatur der Stiegmühle in Vöhl-Asel (Landkreis Waldeck-Frankenberg). Alles in allem fließen auf diese Weise also mehr als 400.000 Euro in den Erhalt des kulturellen Erbes.

„Durch die Restaurierungsarbeiten können wir unter anderem den herausragenden Bestand an mittelalterlichen Glasfenstern erhalten“, hob Minister Corts in Haina hervor. Uwe Brückmann, Erster Beigeordneter des Landeswohlfahrtsverbands, der heute in der alten Klosteranlage das Zentrum für Soziale Psychiatrie betreibt, sieht in der Förderung des Landes einen wichtigen Beitrag zu den schon mehr als 20 Jahre andauernden Bemühungen des Verbands, über dessen soziale Aufgaben hinaus auch zur Pflege des architektonischen Erbes Hessens beizutragen. In Haina zeige sich auch starker Bürgersinn, denn für die Sanierung der Glasfenster engagierten sich auch zahlreiche private Förderer.

Die ehemalige Zisterzienserkirche Haina gehört neben der Elisabethkirche in Marburg zu den frühesten Zeugnissen gotischer Baukunst in Deutschland. Sie ist Teil der in hohem Maße erhaltenen, 1188 bzw. 1214 gegründeten Klosteranlage. Der Kirchenbau wurde 1230 begonnen und

war im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts vollendet. Wegen ihrer Architektur und Ausstattung, aber nicht zuletzt auch wegen ihrer in großen Teilen erhaltenen Verglasung gehört die Hainaer Klosterkirche zu den wichtigsten mittelalterlichen Bauzeugnissen des Zisterzienserordens. Seit 1981 wird sie umfassend restauriert. Eingestuft als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung beteiligte sich der Bund bis 2002 an der Sanierung. Seitdem teilen sich allein das Land Hessen und der Landeswohlfahrtsverband die Kosten. Bis einschließlich 2004 wurden für die Sanierung insgesamt 4.963.000 Euro ausgegeben, davon aus Bundesmitteln rund 1.764.000 Euro (36 %), aus Landesmitteln etwa 1.993.000 € (40 %) und vom Landeswohlfahrtsverband 1.206.000 € (24 %). Die für 2005 vorgesehenen Arbeiten umfassen die Restaurierung der Westfassade und der Glasfenster im nördlichen Langhaus. Die mit 300.000 Euro veranschlagten Kosten werden durch den genannten Landeszuschuss von 180.000 Euro und 120.000 Euro vom Landeswohlfahrtsverband finanziert. Zusätzlich unterstützt eine vom Verein der Klosterfreunde koordinierte Spendenaktion die Restaurierung der Fenster im Sockelbereich des nördlichen Langhauses. Diese seit Mitte 2004 laufende Aktion erbrachte bisher Einnahmen von rund 56.000 Euro.






zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst