Pressemitteilung Nr. 103 / 2005 vom 16.06.2005

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Standsicherheit für das ehemalige Fest-Gebäude der Stadt

Wissenschaftsminister Corts bewilligt 75.000 Euro für „Hochzeitshaus“ in Fritzlar

Wiesbaden/Fritzlar. – Das im ausgehenden 16. Jahrhundert entstandene „Hochzeitshaus“ in Fritzlar ist eines der größten Fachwerkgebäude im nördlichen Hessen und auch in seiner künstlerischen Ausgestaltung von überregionaler Bedeutung. Als Beitrag zur Bewahrung des architektonischen und kulturellen Erbes des Landes wertete der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, denn auch den Landeszuschuss von 75.000 Euro für die weitere Sanierung des Renaissancebaus. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesamts für Denkmalpflege, Prof. Dr. Gerd Weiß, überreichte der Minister heute dem Fritzlarer Bürgermeister Karl-Wilhelm Lange den Zuschussbescheid. Seit 1996 hat das Land damit die Restaurierung des Renaissancebaus mehr als 880.000 Euro unterstützt. Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis) ist eines von vier Projekten der Denkmalpflege in Nordhessen, für die Minister Corts und Prof. Weiß heute jeweils an Ort und Stelle die Finanzierungszusagen übergaben. 180.000 Euro sind für die weitere Restaurierung der evangelischen Klosterkirche Haina (Landkreis Waldeck-Frankenberg) vorgesehen. Mit 75.000 Euro wird die Sanierung des „Hochzeitshauses“ in Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis) unterstützt und mit 50.000 Euro die Reparatur der Stiegmühle in Vöhl-Asel (Landkreis Waldeck-Frankenberg). Alles in allem fließen damit also mehr als 400.000 Euro in Sanierungsvorhaben in Nordhessen.

Das „Hochzeitshaus“ wurde in den Jahren von 1580 bis 1590 auf steinernem Erdgeschoss – den Resten der 1231 erstmals erwähnten Zehntscheune – von der Stadt für Feste der Bürgerschaft erbaut. Geprägt wird das Gebäude durch die reiche dekorative Ausgestaltung des Fachwerks und einen viergeschossigen Treppenhausanbau an der westlichen Traufseite. Es dient heute als Regionalmuseum, das von der Stadt Fritzlar unterhalten wird, und beherbergt bedeutende Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte der Region, eine Kollektion gusseiserner Öfen sowie Sammlungen zur Alltags- und Handwerksgeschichte. Die jetzige Sanierung wurde unter anderem erforderlich, weil nach der Freilegung des Fachwerks 1927 aufgetretene Schäden immer nur unzureichend behandelt wurden. Auch wegen unzureichender Ableitung von Regenwasser war

schließlich die Standsicherheit des „Hochzeitshauses“ nicht mehr gewährleistet. Die Restaurierung umfasst nun die statisch-konstruktive Sicherung des Gebäudes, die Erneuerung der Fenster und die Reparatur sowie Neufassung der Fassaden. Ein wesentlicher Teil der Arbeiten am Treppenvorbau und den Süd-, West- und Ostfassaden wurde inzwischen erledigt. Noch zu bearbeiten bleiben die Nordseite des Gebäudes und die davon betroffenen Raumwände und -decken.



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