Pressemitteilung Nr. 108 / 2005 vom 21.06.2005

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„Eine Märchen-Sammlung von Weltrang“

Kunstminister Corts: Aufnahme von Grimms Märchen in das Weltdokumentenerbe der Unesco bedeutet auch Schub für „Museumslandschaft Kassel“

Wiesbaden. – Die Aufnahme der Hausmärchen der Brüder Grimm in das Weltdokumentenerbe der Unesco bedeutet nach den Worten des Hessischen Ministers für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, gleich eine doppelte Auszeichnung: Das Land profitiere davon, weil es sich um die ersten Schriftstücke Hessens handelt, die in das „Memory of the World“-Programm der Unesco aufgenommen wurden. Und die Stadt Kassel könne sich rühmen, neben all den anderen Kunstschätzen eine Märchen-Sammlung von Weltrang zu haben. „Nur die Luther-Bibel ist ebenso bekannt und verbreitet wie die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“, sagte Corts. Er freue sich auch insofern über diese Ehrung, als dass dadurch das Projekt des Geschichts- und Märchenparks im Rahmen der vom Land mit 200 Millionen Euro finanzierten Neuordnung der „Museumslandschaft Kassel“ zusätzlichen Schub bekomme.

Mit dem Eintrag in das Weltregister „Memory of the World“ verpflichtet sich die Brüder-Grimm-Gesellschaft e.V. in Kassel, den in 14 Märchen- und 2 Kommentarbänden gesammelten Bestand der Kinder- und Hausmärchen aus den Jahren 1812 bis 1857 zu erhalten und Möglichkeiten für eine breite Nutzung zu schaffen. Die Brüder Jacob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) – geboren in Steinau an der Straße und aufgewachsen in Hanau (beides im Main-Kinzig-Kreis) – lebten und arbeiteten mehr als 30 Jahre lang in Kassel.

Das Programm „Memory of the World“ – Gedächtnis der Menschheit wurde 1992 von der Unesco ins Leben gerufen, um das dokumentarische Erbe der Menschheit zu sichern. Vorsitzender des 1999 eingerichteten Deutschen Nominierungskomitees für das Programm ist Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Das Register verzeichnet zur Zeit rund 120 Einträge, darunter aus Deutschland neben Grimms Märchen das literarische Werk Goethes, auf der Insel Reichenau entstandene ottonische Buchkunst und die Partitur der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Zum deutschen Weltdokumentenerbe gehört seit 2003 auch der 1927 entstandene Film „Metropolis“ von Fritz Lang, der zum Bestand der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung in Wiesbaden zählt.

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