Pressemitteilung Nr. 120 / 2005 vom 07.07.2005

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Hessen legt als erstes Bundesland Limesentwicklungsplan vor

Wissenschaftsminister Corts: Kultur des denkmalgerechten Umgangs mit diesem herausragenden Geschichtszeugnis fördern

Wiesbaden / Bad Homburg – Der Obergermanisch-Raetische Limes ist das größte Bodendenkmal in Deutschland. Allein der durch Hessen verlaufende Abschnitt der ehemaligen römischen Reichsgrenze ist 153 Kilometer lang. Diese 153 Kilometer sind nur etwas mehr als ein Viertel der Gesamtlänge des Limes, der sich heute durch die vier Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz zieht. Als erstes Bundesland hat Hessen nun einen Limesentwicklungsplan herausgegeben, den der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, auf der Saalburg präsentierte. Das von der Hessischen Landesarchäologie erarbeitete Werk bildet die Grundlage für künftigen Schutz und Pflege des römischen Limes, seine weitere wissenschaftliche Erforschung, seine museale, pädagogische und auch touristische Vermittlung.

„Wir fördern damit eine Kultur des denkmalgerechten Umgangs mit diesem herausragenden Geschichtszeugnis“, sagte Corts. „Unser Ziel ist, den noch vorhandenen archäologischen Bestand ungeschmälert zu erhalten und so die Authentizität des Kulturdenkmals auch für künftige Generationen zu wahren.“ Zu der detaillierten Beschreibung der in Hessen noch erhalten einzelnen Anlagen fügte Corts hinzu: „Die Kenntnis des Vorhandenen ist Grundvoraussetzung für Pflege, täglichen Umgang und damit auch für die Denkmalpflege.“ Der Minister verwies auch auf den von Hessen initiierten gemeinsamen Antrag der vier Bundesländer auf Aufnahme des Limes in die Liste des Welterbes der UNESCO. Die Entscheidung darüber steht in der nächsten Woche an. Im Limesentwicklungsplan werden auch Maßnahmen vorgeschlagen, um die historischen Relikte im Sinn des von der UNESCO geforderten so genannten Managementplans aufzuwerten.

Das Gesamtkonzept des unter Federführung des Landesarchäologen, Prof. Dr. Egon Schallmayer, erarbeiteten Limesentwicklungsplans wurde mit Kreisen und Kommunen,

Naturschutzverbänden, Naturparks, Forstbehörden und auch privaten Denkmaleigentümern abgestimmt. „Nur ein inhaltlicher Konsens über das, was denkmalpflegerisch zu leisten ist, gibt einem solchen auf Freiwilligkeit aufbauenden Plan die erforderliche Chance, sich auch durchzusetzen“, so Corts. Nähere Einzelheiten über den Limesentwicklungsplan finden Sie auf den Internetseiten des Saalburgmuseums unter: www.saalburgmuseum.de/limes/limes.htm

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