Pressemitteilung Nr. 137 / 2005 vom 02.08.2005

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"Vorbildcharakter nicht nur fĂĽr die hessische Hochschulmedizin"

Staatssekretär Leonhard verweist auf Empfehlungen zur Ärzteausbildung aus Marburg

Wiesbaden – Im Hinblick auf die Streikaktionen von Assistenzärzten an den Universitätskliniken in mehreren Bundesländern hat der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, auf Empfehlungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Ärzten hingewiesen, die seit dem Frühjahr in Marburg ausgearbeitet worden sind. Prof. Dr. Matthias Schrappe, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, hatte im März dieses Jahres – damals noch als hauptamtlicher Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Marburg – eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema eingerichtet, in welcher der Marburger Bund, die Gewerkschaft ver.di, die Assistentensprecher, Oberärzte, Abteilungsdirektoren und das Dekanat vertreten sind. Deren Ergebnisse liegen bereits im Entwurf vor. Einige der jetzt im Zusammenhang mit dem Ärztestreik aufgestellten Forderungen sind darin längst berücksichtigt.

So sollen die Vertragszeiten für Ärzte in der Facharztausbildung regelmäßig auf vier bis sechs Jahre verlängert werden, wobei die tariflich gebotene Probezeit von sechs Monaten enthalten ist. Außerdem werden für die Ausbildungsinhalte verbindliche Facharztcurricula vorgeschlagen, die auch Zeiten für die Ausbildung in der Lehre und für eigene Forschungstätigkeit der Ärztinnen und Ärzte enthalten. Dazu hatte Schrappe schon vor zwei Jahren ein Pilotprojekt im Fach Allgemeinmedizin eingeführt, nach dessen erfolgreichem Abschluss die dort entwickelten Rahmenbedingungen von den anderen Abteilungen auf ihre jeweiligen Fachgebiete übertragen werden.

„Die Ergebnisse des Pilotprojekts haben gezeigt“, so Leonhard, „dass dem Ärztemangel mit verbindlichen Facharztcurricula wirksam begegnet werden kann.“ Nach den Worten des Staatssekretärs, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender des Universitätsklinikums Gießen und Marburg ist, ist diese Initiative richtungsweisend: „Die am Standort Marburg erarbeiteten Empfehlungen können Vorbild sein nicht nur für die hessische Hochschulmedizin, sondern auch für die Lösung der in ganz Deutschland bestehenden Schwierigkeiten bei der Facharztausbildung von Ärzten.“

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