Pressemitteilung Nr. 172 / 2005 vom 05.10.2005

zurück

Mäzen Simon Spierer in Genf gestorben

Stifter der international bekannten Skulpturensammlung im Landesmuseum Darmstadt

Im Alter von 79 Jahren ist in der letzten Nacht Simon Spierer gestorben, jener Mäzen, der im vergangenen Jahr erst dem Land Hessen seine weltberühmte Skulpturensammlung geschenkt hatte. „Mit Simon Spierer haben wir einen großartigen Menschen und einen unvergleichlichen Gönner verloren, den wir nicht vergessen werden“, sagte Hessens Ministerpräsident Roland Koch. Im vergangenen Herbst hatte der Regierungschef den Schweizer Kunstsammler in der Staatskanzlei empfangen und ihm für die Überlassung seiner Sammlung gedankt. Spierers „Wald der Skulpturen“ ist seit Januar Teil der Dauerausstellung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, die 40 Objekte aus der Zeit der frühen Moderne bis zur Gegenwart (z. B. Constantin Brancusi, Alberto Giacometti, Max Ernst, Henry Moore, Lucio Fontana, Barbara Hepworth) gelten in der internationalen Kunstwelt als einzigartig.

Simon Spierer stammt aus Triest / Italien, in der Zeit des Faschismus ging er nach Genf in der Schweiz, wo er bis zu seinem Tode lebte. Mit internationalem Tabakhandel hatte er sein Vermögen gemacht, das er in Kunst investierte. Sammelte er zunächst Malerei, spezialisierte er sich in den achtziger Jahren auf „etwas, das nicht alle sammeln“ - wie er sagte, auf Skulpturen. Zwanzig Jahre lang trug er auf Auktionen seinen „Wald“ zusammen, den er so nannte, weil er überwiegend große, vertikal ausgerichtete Kunstwerke kaufte.

Als Spierer im vergangenen Jahr schwer erkrankte, suchte er nach einer geeigneten Bleibe für sein künstlerisches Erbe. Es gab Offerten aus Amerika, Israel, Frankreich, Italien und der Schweiz. Spierer entschied sich allerdings nach Verhandlungen mit dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, und der Direktorin des Darmstädter Landesmuseums, Dr. Ina Busch, für Hessen: „Die Bedingungen haben rundum gepasst“, so Kunstminister Corts. „Wir haben seinen geliebten ‚Wald der Skulpturen’ dann offiziell ‚Sammlung Simon Spierer’ genannt, sein Name wird daher nach seinem Tod lebendig bleiben“.

zurück

SeitenanfangSeitenanfang

 

© Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst