Pressemitteilung Nr. 189 / 2005 vom 28.10.2005

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Hessischer Verdienstorden für Hans-Peter Hoogen

Staatssekretär Leonhard würdigt herausragenden Einsatz und Verdienste um Allgemeinwohl

Wiesbaden - Hans-Peter Hoogen aus Frankfurt ist heute für sein jahrzehntelanges Engagement insbesondere für die Belange Homosexueller mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet worden. Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, der die Auszeichnung überreichte, würdigte in der Laudatio das Lebenswerk Hoogens: „Herr Hoogen hat über Jahrzehnte hinweg einen großen persönlichen Einsatz gezeigt. Mit einem hohen Maße an Gemeinsinn, Sachkenntnis und Tatkraft hat er sich an vielen Stellen engagiert für die Rechte einer Bevölkerungsgruppe eingesetzt, die starker Diskriminierung ausgesetzt war und teilweise immer noch ist.“

Leonhard skizzierte die Stationen des Engagements von Johann-Peter Hoogen: Mitarbeit seit Bestehen der AIDS-Hilfe Frankfurt im Jahr 1985, davon fünfjährige Vorstandsarbeit; Gründung von ACT UP (AIDS Coalition), um Selbsthilfekräfte zu aktivieren und um der gesellschaftlichen Panik vor Aids entgegen zu wirken; Initiator des AIDS-Memorials an der Peterskirche in der Frankfurter Innenstadt; wöchentliche Kochangebote für Aidskranke der Station 68 in den Universitätskliniken in Frankfurt. 1996 gab er die Anregung zum „Lauf für mehr Zeit“, bei dem jährlich mehr als 2000 Läuferinnen und Läufer Sponsorengelder „erlaufen“, um mit diesen Einnahmen spezielle Betreuungsdienste zu finanzieren, die von Krankenkassen und Trägern nicht übernommen werden.

1989 gründete Hoogen die Initiativgruppe Mahnmal Homosexuellenverfolgung (IMH), der es gelungen ist, dass 1994 der „Frankfurter Engel“ der Bildhauerin Rosemarie Trockel aufgestellt und 1995 der Platz zwischen Schäfergasse und Alter Gasse in „Klaus-Mann-Platz“ umbenannt worden ist. 1992 engagierte er sich bei „Aktion Standesamt“ des Schwulenverbandes in Deutschland, um die rechtliche Gleichstellung von Schwulen und Lesben zu erreichen. 1996 gründete er „40 plus“, ein Forum für ältere schwule Männer, das unter anderem Diskussionsabende zum Thema „Älterwerden als schwuler Mann“ und Freizeitaktivitäten anbietet, um der Vereinsamung von älteren Schwulen entgegen zu wirken. 2001 war er maßgeblich am Zustandekommen des „Runden Tisches zur Situation von Lesben und Schwulen in Frankfurt“ beteiligt. Dort setzt er sich für eine zeitgemäße Anerkennung der Interessen von älteren Lesben und Schwulen in der Altenarbeit ein. Außerdem arbeitet er an einem neuen Umgang mit Homosexualität in der öffentlichen Kulturarbeit der Stadt Frankfurt am Main. Er hat. wesentlich dazu beigetragen, dass bundesweit über die Situation von pflegebedürftigen homosexuellen Menschen diskutiert wird und engagiert sich auch für die Entwicklung neuer Projekte und Strukturen im Bereich der Altenpflege.

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