Pressemitteilung Nr. 196 / 2005 vom 09.11.2005

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Hessen gratuliert der ESA zum erfolgreichen Start der Satelliten-Mission zur Venus

Sonde soll ihr Ziel im April 2006 erreichen und die AtmosphÀre des Planeten erforschen

Wiesbaden / Darmstadt – Die Hessische Landesregierung hat dem EuropĂ€ischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt zum erfolgreichen Start der Satelliten-Mission zur Venus gratuliert. „Erneut wird ein bedeutendes Forschungsprojekt im Weltraum vom ESOC in Darmstadt aus gesteuert. Die Venus-Mission ist ein Beispiel fĂŒr die StĂ€rke des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts SĂŒdhessen, der am heutigen Tag eine weltweite Beachtung finden wird“, erklĂ€rte Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, StaatssekretĂ€r im Hessischen Wissenschaftsministerium, der von 4 Uhr morgens an in Darmstadt den Raketenstart in Baikonur in Kasachstan verfolgte. Leonhard sagte: „Es war ein faszinierender Moment heute frĂŒh, als die Sonde Venus Express knapp zwei Stunden nach dem Raketenstart zum ersten Mal Signale zur Erde sendete. Ich freue mich fĂŒr das internationale Raumfahrtteam der ESA in Darmstadt, dass die langjĂ€hrigen Vorbereitungen einen so reibungslosen Start der Venus Express Mission ermöglicht haben.

Die europĂ€ische Raumsonde Venus Express soll den Planeten Venus im April 2006 erreichen. Venus Express, die „kleine Schwester“ von Mars Express, die sich seit Dezember 2003 auf einer Umlaufbahn um den Mars befindet, ist die zweite Raumsonde, die von der EuropĂ€ischen Weltraumorganisation ESA zu einem anderen Planeten geschickt wird.

Leonhard: „Venus Express soll auf einer Umlaufbahn die Venus umkreisen, um Struktur, Chemie und Dynamik der AtmosphĂ€re des Planeten zu erforschen. Die Ergebnisse sind hochspannend fĂŒr uns. Denn auf der extrem heißen Venus existiert ein Treibhauseffekt sehr großen Ausmaßes, von dem sich Wissenschaftler Erkenntnisse fĂŒr die Erforschung der Klimaentwicklung auf der Erde erhoffen.“

Die gut 1,2 Tonnen schwere Venus-Sonde wurde fĂŒr die ESA von einem europĂ€ischen Konsortium aus 14 LĂ€ndern gebaut. Sie hat die Erde an Bord einer Sojus-Rakete heute Morgen verlassen. Der Start fand um 4.33 Uhr (MEZ) in Baikonur, Kasachstan, statt. Nach neun Flugminuten zĂŒndete die Fregat-Oberstufe zum ersten Mal, um eine Wartebahn um die Erde zu erreichen. Mit der zweiten ZĂŒndung 82 Minuten spĂ€ter wurde die Sonde dann auf ihre interplanetare Flugbahn befördert.

Das EuropĂ€ische Raumflugkontrollzentrum (ESOC) der ESA in Darmstadt hat den Kontakt mit Venus Express etwa zwei Stunden nach dem Start hergestellt. Die Sonde hat sich im VerhĂ€ltnis zur Sonne richtig orientiert und ihre Sonnensegel entfaltet. Alle Bordsysteme funktionieren einwandfrei. Venus Express entfernt sich nun mit Vollgas von der Erde und wird in den nĂ€chsten fĂŒnf Monaten eine 350 Millionen Kilometer lange Reise durch das innere Sonnensystem machen. Nach der ÜberprĂŒfung, ob ihre AusrĂŒstung und ihre Nutzlast korrekt funktionieren, wird die Sonde „abgeschaltet“ und tritt nur noch einmal am Tag mit der Erde in Kontakt. Erforderlichenfalls wird im Januar 2006 eine Kurskorrektur auf halbem Wege vorgenommen.

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