Pressemitteilung Nr. 202 / 2005 vom 17.11.2005

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Sanierung des Staatsparks Fürstenlager geht weiter

Land renoviert Sommerresidenz der Darmstädter Landgrafen und Großherzöge für knapp 7,2 Millionen Euro

Wiesbaden / Bensheim-Auerbach – Der 3. Bauabschnitt zur Sanierung des Staatsparks Fürstenlager in Bensheim-Auerbach ist jetzt begonnen worden. Der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, der den symbolischen Spatenstich in Vertretung für den erkrankten Minister Udo Corts vornahm, hob hervor, dass diese Restaurierung Teil der gezielten Strategie der Landesregierung sei, das historische Erbe in Hessen aufzuwerten und vor allem auch stärker als bisher in das Bewusstsein der Bürger zu rücken. „Mit dem heute begonnenen Projekt setzen wir in Südhessen ein Zeichen.“ Leonhard verwies dabei auch auf die Neuorganisation der Museumslandschaft in Kassel, ein Projekt, das auf die Region Nordhessen ausstrahlen wird.

Das „Fürstenlager“, ein künstliches Dorf inmitten einer ideal gestalteten Naturlandschaft, ist um 1790 in einem idyllischen Seitental der Bergstraße als Sommerresidenz der Darmstädter Landgrafen und späteren Großherzöge entstanden. Der Gesundbrunnen, das Herrenhaus, Fremden- und Kavaliersbauten, Prinzen- und Damenbauten, die Wachen und Remisen sind nahezu unverändert geblieben. Der gleichfalls noch fast im Originalzustand erhaltene Park ist ein Juwel der Gartenkunst des späten 18. Jahrhunderts.

In den ersten beiden Bauabschnitten seit 1987 wurde die Wasserversorgung mitsamt einer automatischen Druckerhöhungsanlage neu installiert. Außerdem hat man bis 1997 alle Gebäude restauriert. Dafür hat das Land 6,15 Millionen Euro aufgewendet. Im dritten Bauabschnitt soll nun für weitere 1,02 Millionen Euro der Park gemäß der historischen Idee von 1790 wiederhergestellt werden. Die Grundlage dazu bietet das wissenschaftlich fundierte Parkpflegewerk, in dem die langfristigen Ziele für die Erhaltung, Pflege und Entwicklung festgelegt sind. Vorgesehen sind die Rekonstruktion weiterer Alleen, die Instandsetzung von insgesamt 5000 Quadratmetern verkehrsicherer und historisch wichtiger Wegeflächen, die Anlage eines Kräutergartens und die Beschaffung von historischen Parkbänken.

Der Gesundbrunnen wird saniert, das Überwinterungshaus für die frostempfindlichen Kübelpflanzen erneuert. Teil des Projekts ist auch die Erneuerung des Abwasserkanals und die Verlegung einer neuen Frischwasserleitung, denn die historischen Quellen schütten mittlerweile zu wenig Wasser aus. Der vorhandene Entwässerungskanal ist undicht, so dass er komplett erneuert werden muss.

Mit der Planung des Bauvorhabens ist ein Landschaftsarchitekturbüro aus Weinheim beauftragt worden. Die Koordination liegt in den Händen des Hessischen Baumanagements, Regionalniederlassung Süd. Sofern keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten auftreten, wird das Vorhaben Ende 2007 abgeschlossen sein.

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