Pressemitteilung Nr. 206 / 2005 vom 30.11.2005

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Vier Preisträger beim Wettbewerb um Besucherzentrum am Herkules

Kunstminister Corts setzt auf Qualität bei Neuordnung der Museumslandschaft Kassel

Wiesbaden / Kassel – Der Architektenwettbewerb für den Neubau des Besucherzentrums am Herkules in Kassel hat vier Preisträger. Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, gab heute bekannt, dass die 27 Preisrichter und Sachverständige umfassende Jury am Dienstag Abend nach intensiven Beratungen einmütig entschieden hat, unter den 38 eingereichten Arbeiten keinen ersten Preis zu vergeben. Vielmehr wurde eine Gruppe aus vier Preisträgern gebildet und die Empfehlung ausgesprochen, zusammen mit diesen Preisträgern die Entwürfe weiterzuentwickeln. Es handelt sich um Wieland Vajen (Berlin) mit dem Landschaftsarchitekten Helmut Mextorf (Hessisch-Oldendorf), Volker Staab Architekten (Berlin) mit den Landschaftsarchitekten Levin Monsigny GmbH (Berlin), Schultze und Schulze (Kassel) mit dem Landschaftsarchitekten Mann Landschaftsarchitekten (Kassel) sowie ANP, Michael Bergholter, Barbara Ettinger-Brinckmann (Kassel) mit den Landschaftsarchitekten Wolfgang Schück (Kassel). Die vier teilen sich das Preisgeld von 27.000 Euro. Angekauft wurden außerdem für jeweils 1.500 Euro die Entwürfe von Atelier 30 Architekten (Kassel) mit den Landschaftsarchitekten Schöne Aussicht Landschaftsarchitektur (Kassel) sowie Lichtenberg-Architekten (Berlin) mit den Landschaftsarchitekten Grünpolis (Berlin).

Minister Corts sagte bei der Präsentation der Entwürfe im Ballhaus auf der Wilhelmshöhe, der Wettbewerb zeige, dass das Land von Anfang an auf Qualität bei der Planung für die einzelnen Projekte der Museumslandschaft Kassel setze. „Wir wollen etwas für die Baukultur in Hessen tun und vielen Architekturbüros die Möglichkeit geben, ihre Ideen für diese Aufgabe vorstellen zu können, die bei genauer Betrachtung gar nicht so einfach ist.“ Für den Bau des Besucherzentrums und die Umgestaltung des Umfelds am Herkules sind 2,56 Millionen Euro vorgesehen. In dem Gebäude werden sich die Besucher über das Herkulesbauwerk, die Wasserspiele, den Park mit seinen Architekturen und die Museen informieren können. „Ich bin davon überzeugt, dass bereits die ersten Schritte die schon vorhandenen Qualitäten der Kasseler Museumslandschaft entscheidend verbessern werden“, sagte Minister Corts. „Was wir in Kassel vorhaben, ist nicht nur ein Entstauben des vorhandenen, vorgefundenen Zustands, es soll ein Sprung in eine neue Qualität werden.“

Neben dem Wettbewerb für das Besucherzentrum am Herkulesbauwerk sind schon weitere Schritte zur Verwirklichung des Projektes Museumslandschaft Kassel in die Wege geleitet: So wurde das Kasseler Büro Schultze und Schulze mit der Planung für die Instandsetzung und Neuordnung des historischen Stationsgebäudes, der Endhaltestelle der Straßenbahn unterhalb des Schlosses Wilhelmshöhe beauftragt. Auch hier, am östlichen Eingang zum Bergpark Wilhelmshöhe, soll ein Besucherzentrum entstehen, für das 1,4 Millionen Euro vorgesehen sind. Das Architektur-Büro Sichau und Walter (Fulda) wurde mit der Planung für die Instandsetzung des Ballhauses betraut, für das 3,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Für das Landesmuseum und die Neue Galerie läuft ein Verfahren zur Findung geeigneter Architekten; für den Weißensteinflügel des Schlosses Wilhelmshöhe wird ein solches Verfahren gerade eingeleitet. Am Herkulesbauwerk laufen Voruntersuchungen, um die Ursachen der Schäden zu ergründen und sie möglichst effektiv zu beseitigen. Die Sanierungspläne lassen sich hier allerdings nicht so schnell verwirklichen wie gewünscht, weil es einen Einspruch eines der Bewerber gegen die Auswahl der Architekten und Restauratoren gegeben hat, der geprüft werden muss.

Minister Corts fügte hinzu, alle Bestandteile des Projekts Museumslandschaft Kassel sind eingebunden in das Ziel der Landesregierung, die Parklandschaft Kassel mit dem Bergpark Wilhelmshöhe, der Karlsaue und dem Schloss und Schlosspark Wilhelmsthal bei Calden als Weltkulturerbe anzumelden. Das wird nach den Regularien der UNESCO frühestens im Jahr 2013 möglich sein.

Das vollständige Gutachten zur Neuordnung der Museumslandschaft Kassel, mit dem die Landesregierung im Mai 2004 das Büro Albert Speer und Partner (Frankfurt) zusammen mit Bogner cultural consulting (Wien) beauftragt hatte, ist zugänglich auf der Internet-Seite des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst unter der Adresse http://www.hmwk.hessen.de/kultur/politik/museumslandschaft_kassel.html


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