Pressemitteilung Nr. 17 / 2006 vom 08.02.2006

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Ein neuer Titel war die Ursache

Vermisstes Beckmann-Gemälde in Kassel wiedergefunden

Kassel/Wiesbaden – Die Inventarisierung von Kunstwerken des Landes hat jetzt ein erfreuliches Ergebnis erbracht: Ein Landschaftsgemälde Max Beckmanns, dessen Ankauf registriert worden war, über dessen Verbleib jedoch keine Informationen mehr vorlagen, ist nun im Bestand der Staatlichen Museen Kassel wieder aufgetaucht. Des Rätsels Lösung: Das schon 1952 vom Land für rund 1.200 Mark erworbene Kunstwerk wurde in Kassel unter einem anderen Titel geführt als beim Ankauf. „Wir freuen uns sehr, dass sich die Befürchtung, das Beckmann-Gemälde sei möglicherweise verschwunden, nicht bewahrheitet hat“, betonte Staatssekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard. Er verwies darüber hinaus auf die seit 15 Jahren geänderte Ausleihpraxis des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, die den Verbleib der Kunstwerke nun lückenlos dokumentiere.

Laut Eintrag in einer Kladde aus dem Jahr 1952 war das Ölbild Max Beckmanns vom Land unter dem Titel „Waldinneres“ ankauft worden. 1965, so ergab die Recherche, hatte das damals für die Kunst in Hessen zuständige Kultusministerium das Gemälde als Geschenk an die Staatlichen Museen Kassel weiter gegeben. Dort wurde es unter dem Titel „Im Park“, spätere Ergänzung: „Abendwaldlandschaft“, geführt. Die unterschiedlichen Benennungen wurden durch die Tatsache begünstigt, dass Beckmann seine Landschaftsbilder selten mit eigenem Titel versah.

Zwischen 1947 und Anfang der neunziger Jahre waren nach einer Auflistung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst rund 5.300 Kunstobjekte aus staatlichen Beständen als Dauerleihgaben an Behörden, Gerichte oder andere Landesstellen weiter gegeben worden.
Der Verbleib von etwa 1.800 Objekten ist ungewiss, was mit einer großzügigeren Ausleihpraxis der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre zu erklären ist. Die meisten dieser Kunstwerke haben allerdings nur einen so genannten Erinnerungswert,. handelt es sich doch oft um Ankäufe zur finanziellen Unterstützung junger Künstler.



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