Pressemitteilung Nr. 27 / 2006 vom 28.02.2006

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Büro Volker Staab soll Besucherzentrum am Herkules in Kassel bauen

Minister Corts stellt auch Büro für Gesamtsteuerung des Projekts Museumslandschaft vor

Wiesbaden / Kassel – Das Berliner Architektur-Büro Volker Staab mit den Landschaftsarchitekten Levin Monsigny soll den Auftrag für den Neubau des Besucherzentrums am Herkules in Kassel erhalten. Wie der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, heute im Schloss Wilhelmshöhe in Kassel bekannt gab, hat sich das Gremium unter seinem Vorsitz einmütig für das Büro Staab ausgesprochen. Der eigentliche Architektenwettbewerb war Ende November 2005 mit vier gleichrangigen Preisträgern und zwei Ankäufen abgeschlossen worden. Einen ersten Preis hatte es nicht gegeben, weil keiner der Entwürfe den Neubau überzeugend in das sensible Umfeld des Herkulesbauwerks eingefügt hatte. Das Ministerium war seinerzeit der Empfehlung des Preisgerichts gefolgt und hatte die vier Preisträger aufgefordert, ihre Entwürfe zu überarbeiten.

Heute präsentierten die Büros Wieland Vajen (Berlin) mit dem Landschaftsarchitekten Helmut Mextorf (Hessisch-Oldendorf), Volker Staab Architekten (Berlin) mit den Landschaftsarchitekten Levin Monsigny GmbH (Berlin) sowie Schultze und Schulze (Kassel) mit dem Landschaftsarchitekten Mann Landschaftsarchitekten (Kassel) ihre überarbeiteten Entwürfe. Das Büro ANP, Michael Bergholter, Barbara Ettinger-Brinckmann (Kassel) mit den Landschaftsarchitekten Wolfgang Schück (Kassel) hatte seinen Entwurf zurückgezogen. „Die Überarbeitung hat sich gelohnt“, hob Minister Corts hervor. „Die Ergebnisse der heutigen Präsentation haben eindeutig gezeigt, dass der eingeschlagene Weg richtig ist, bei der Lösung dieser komplexen Bauaufgabe auf Qualität zu setzen“.

Das Votum des Beratungsgremiums fiel einhellig für den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Staab/Monsigny aus. Lediglich die Lage des Besucherzentrums wurde kontrovers diskutiert. „Das muss noch feinjustiert werden“, sagte Corts. Der ausgewählte Entwurf sei ein „nobler Auftakt“, so Professor Fritz Auer von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, der auch Mitglied des Preisgerichts des im November beendeten Wettbewerbs war. Der Kasseler Stadtbaurat Norbert Witte sagte: „Ich bin mit der Entscheidung hoch zufrieden. Wir hatten drei hervorragende Entwürfe zur Auswahl, doch die Arbeit des Büros Staab hat sich qualitativ deutlich von den beiden anderen Entwürfen abgesetzt.“

Für den Bau des Besucherzentrums und die Umgestaltung des Umfelds am Herkules sind
2,56 Millionen Euro vorgesehen. Der Direktor der Staatlichen Museen Kassel, Dr. Michael Eissenhauer, dankte dem Land, der Stadt und den Architekten: „Die hohe Attraktivität des Herkules, der Wasserspiele und des Bergparks insgesamt fordert zugleich eine angemessene touristische Betreuung unserer Besucher aus aller Welt. Mit dem neuen Besucherzentrum wird dies in Zukunft gewährleistet sein.“

Minister Corts stellte außerdem die Arbeitsgemeinschaft ANP/HM aus Kassel als Projektmanager für das Gesamtprojekt vor. Zu ihren Aufgaben gehört es, die große Zahl der Einzelvorhaben so zu steuern, dass der Zeitrahmen und der vorgesehene Kostenrahmen optimal eingehalten werden können. Außerdem soll sie mit der Stadt die flankierenden Voraussetzungen im Hinblick auf Städtebau und Verkehr klären. „Ich freue mich besonders darüber, dass sich bei diesem europaweit ausgeschriebenen Vergabeverfahren ein Kasseler Büro durchsetzen konnte“, sagte Corts. „Wir legen das Projekt in hochqualifizierte Hände, und ich bin sicher, dass die im Gutachten der Büros AS+P und Bogner geschaffenen Grundlagen in geeigneter Weise weiterentwickelt werden.“

Das Büro ANP besteht seit mehr als 30 Jahren und wird seit 1994 gemeinsam von dem Architekten und Stadtplaner Michael Bergholter und der Architektin Barbara Ettinger-Brinckmann geführt. Es war bisher unter anderem an folgenden Projekten beteiligt: Museum für Sepulkralkultur Kassel, Museum Korbach, documenta-Ausstellungshalle Kassel, Liebigmuseum Gießen und Kulturbahnhof Kassel. Das Büro HM wurde 1991 von den Bauingenieuren Hermann Hasselmann und Gabriele Müller gegründet. Der Schwerpunkt der Planungsgesellschaft ist die Kosten-, Finanz- und Terminplanung. Die Federführung des Projekts Museumslandschaft liegt beim Büro ANP. Die Projektleitung übernimmt Michael Bergholter (ANP), die Stellvertretung Hermann Hasselmann vom Büro HM.

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