Pressemitteilung Nr. 29 / 2006 vom 07.03.2006

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„Sanierung des Zeughauses des Jagdschlosses Kranichstein gesichert“

Minister Corts bewilligt 310.000 Euro für ein bedeutendes Denkmal der Landesgeschichte

Wiesbaden / Darmstadt – Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, hat weitere 310.000 Euro für die Sanierung des Zeughauses des Jagdschlosses Kranichstein in Darmstadt bewilligt. Die Mittel wurden erforderlich, nachdem vertiefende Untersuchungen der Bausubstanz des 1692 errichteten Jagdzeughauses ergeben hatten, dass die Dach- und Deckenkonstruktion weitaus maroder ist als angenommen. „Wir sichern damit die Renovierung eines für die Landesgeschichte bedeutenden Baudenkmals“, sagte Corts und fügte im Hinblick auf die künftige Nutzung als Museum für Artenschutz, Zentralarchiv für das Jagdwesen sowie Schulungsstätte für Jagd- und Naturschutz hinzu, durch die öffentliche Nutzung werde das Gebäude mit seiner Geschichte für alle Bürger erlebbar. Das Kunstministerium hatte bereits 2002 und 2003 für die Herrichtung des Zeughauses zusammen 895.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Baukosten von insgesamt nunmehr etwa 4,5 Millionen teilen sich zu jeweils rund einem Drittel das Land Hessen, die Stadt Darmstadt sowie die Stiftung Hessischer Jägerhof als Eigentümerin des Jagdschlosses Kranichstein. Im Landesanteil sind dabei neben den genannten Zuschüssen des Kunstministeriums außerdem gut 340.000 Euro aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz enthalten.

Das 1399 erstmals urkundlich erwähnte Hofgut Kranichstein wurde 1572 von Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt erworben. Er ließ dort zwischen 1578 und 1580 ein Renaissance-Schloss errichten. Unter den jagdbegeisterten Landgrafen Ernst Ludwig (1667 - 1739) und Ludwig VIII. (1688-1768) wurde das Schloss zum Zentrum höfischer Jagdkultur und zeitweise auch zum Regierungssitz. 1692 entstand das Zeughaus. Nach dem Tod Ludwigs VIII. verlor Kranichstein an Bedeutung; im 19. Jahrhundert wurde es als Ausflugsziel für die Darmstädter Bevölkerung wieder entdeckt. Der letzte Großherzog Ernst-Ludwig ließ 1917 Geräte und Jagdzubehör aus allen seinen Jagdhäusern und Schlössern hier zusammenführen; sein Hofmarschall Kuno Graf von Hardenberg errichtete im Jagdschloss Kranichstein ein Jagdmuseum. Im Zweiten Weltkrieg diente das Schloss auch als Ausweichkrankenhaus der Städtischen Kliniken.1952 verkaufte Prinz Ludwig von Hessen-Darmstadt das Jagdschloss an die Stiftung Hessischer Jägerhof, die dort 1953 das Jagdmuseum wiedereröffnete.

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